Kaschmir-Konflikt Pakistan schränkt diplomatische Beziehungen zu Indien ein

Indien hat der Kaschmir-Region die Autonomierechte aberkannt. Als Konsequenz will Pakistan seine diplomatischen Beziehungen zu Indien einschränken.

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Inmitten wachsender Spannungen mit Pakistan hat die indische Regierung ein Dekret vorgelegt, das den Sonderstatus der von beiden Ländern beanspruchten indischen Kaschmir-Region aufhebt. Quelle: dpa

Islamabad Als Konsequenz auf die Aberkennung der Autonomierechte einer zu Indien gehörenden Kaschmir-Region will Pakistan seine diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarland erheblich einschränken. Das teilte das Nationale Sicherheitskomitee in Islamabad am Mittwoch mit. Zugleich wolle man den bilateralen Handel mit Indien aussetzen und bilaterale Abkommen zwischen den beiden Staaten überprüfen. Die pakistanische Regierung kündigte zudem an, den „illegalen, einseitigen“ Schritt Indiens über das Himalaya-Tal – das auf mehrere Länder aufgeteilt ist – vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen.

Zuletzt hatte Indien den international anerkannten Sonderstatus der Region Jammu und Kaschmir überraschend aufgehoben.

Wie genau die Herabstufung der diplomatischen Beziehungen nun aussehen soll, blieb zunächst offen. In der Vergangenheit wurden bei Krisen zwischen den beiden Erzfeinden die Anzahl der Diplomaten gekürzt, deren Bewegungsfreiheit eingeschränkt und diplomatische Engagements auf einen sehr engen Rahmen beschränkt.

Der Konflikt im Himalaya-Gebiet dauert bereits mehr als 70 Jahre. Seitdem Britisch-Indien im Jahr 1947 unabhängig und in Indien und Pakistan geteilt wurde, streiten die beiden Länder um die gesamte Herrschaft über Kaschmir, zwei Kriege wurden deswegen bereits geführt. Beide Atommächte beherrschen jeweils einen Teil von Kaschmir, ein weiterer Teil gehört zu China.

Der von Neu-Delhi aufgehobene Artikel 370 der Verfassung garantierte der indisch-kontrollierten Region Kaschmir unter anderem eine eigene Verfassung, eine eigene Flagge und weitgehende Kompetenzen mit Ausnahme der Außen- und Verteidigungspolitik. Nicht-Kaschmirern war es bislang verboten, permanent in der Region zu leben.

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