Katalonien-Krise Immer mehr gegen eine Abspaltung

Nur etwa ein Viertel der Katalanen ist für die Fortsetzung der Unabhängigkeitsbestrebungen. Das folgt aus einer Umfrage einen Monat nach dem umstrittenen Referendum. Die Mehrheit der Katalanen möchte den Streit beilegen.

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Unabhängigkeit: Die Mehrheit der Katalanen möchte den Streit beilegen Quelle: dpa

Madrid Rund einen Monat vor der Regionalwahl in Katalonien ist dort einer Umfrage zufolge nur knapp ein Viertel der Bürger für eine Fortsetzung der Unabhängigkeitsbestrebungen. In der am Montag von der Zeitung „El Pais“ veröffentlichten Befragung sprechen sich lediglich 24 Prozent dafür aus, nach dem Votum eine Abspaltung der autonomen Region voranzutreiben.

Dagegen möchten 71 Prozent die Krise mit einer Vereinbarung beilegen, bei der die wirtschaftlich starke Region weiter zum Königreich gehört. Für den 21. Dezember sind in Katalonien vorgezogene Wahlen angesetzt, bei denen die Separatisten ihre Mehrheit im Regionalparlament verlieren könnten. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage kommen die Parteien der Separatisten derzeit auf 46 Prozent. Auf denselben Stimmenanteil kommen die Anhänger eines Verbleibs bei Spanien, die deutlich zulegen können.

Bei einem vom spanischen Verfassungsgericht für illegal erklärten Unabhängigkeitsreferendum Anfang Oktober hatten zwar rund 90 Prozent für die Abspaltung votiert, allerdings lag die Wahlbeteiligung nur bei 43 Prozent, weil viele Abspaltungs-Gegner der Abstimmung ferngeblieben waren. Dennoch hatte das katalanische Parlament die Unabhängigkeit erklärt.

Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy entmachtete daraufhin die Regionalregierung, löste das Parlament in Barcelona auf und stellte die autonome Region unter die Verwaltung seiner Zentralregierung in Madrid. Zugleich setzte er die Neuwahlen in Katalonien an. Der entmachtete katalanische Ministerpräsident Carles Puigdemont hat sich inzwischen nach Belgien abgesetzt.

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