Katar-Krise Arabische Länder fordern Erfüllung von sechs Forderungen

Saudi-Arabien und drei andere arabische Länder scheinen Katar im diplomatischen Konflikt entgegenzukommen. Der saudi-arabische UN-Botschafter stellt in Aussicht, dass Al-Dschasira vielleicht doch nicht schließen muss.

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Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten die diplomatischen Beziehungen zu Katar auf Eis gelegt. Quelle: dpa

New York Im Streit mit Katar hat Saudi-Arabien das Golfemirat aufgefordert, sechs der einst 13 Forderungen zu erfüllen, um den diplomatischen Konflikt zu lösen. Darunter seien etwa die Verpflichtung, Extremismus und Terrorismus zu bekämpfen und den Nachrichtensender Al-Dschasira nur gegebenenfalls zu schließen, sagte der UN-Botschafter von Saudi-Arabien bei einem Treffen mit Journalisten in New York am Dienstag. Abdallah al-Muallimi sagte, Aufstachelung zu Gewalt müsse aufhören.

„Wenn der einzige Weg dahin ist, Al-Dschasira zu schließen, gut. Wenn wir es schaffen können, ohne Al-Dschasira zu schließen, auch gut“, so Al-Muallimi. Die vier im Streit mit Katar liegenden Länder seien der Ansicht, dass es für das Golfemirat leicht sei, die Forderungen zu erfüllen. Beide Seiten könnten über „Taktiken“ und „Instrumente“ sprechen, um die Prinzipien durchzusetzen. Dabei seien auch Diskussionen und Kompromisse möglich.

Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten die diplomatischen Beziehungen zu Katar auf Eis gelegt und den Schritt damit begründet, das Land finanziere Terrorgruppen. Außerdem pflege es gute Verbindungen zu Iran. Unter anderem forderte das Quartett Katar auf, Al-Dschasira dicht zu machen und türkische Soldaten, die auf einem Militärstützpunkt im Emirat stationiert sind, aus dem Land zu schicken.

Mit Blick darauf sagte der UN-Botschafter Saudi-Arabiens, Katars Zukunft liege bei seinen Nachbarn und nicht bei „Plätzen weit weg“, womit er sich vermutlich neben der Türkei auch auf den Iran bezog. Wenn die Türkei eine konstruktive Rolle bei der Vermittlung in dem Konflikt spielen wolle, sei sie willkommen, sagte Al-Muallimi. Doch dies ginge nicht durch Militärstützpunkte oder militärische Einmischung. Das schade lediglich dem Ruf der Türkei in der arabischen Welt.

Die UN-Botschafterin der Vereinigten Arabischen Emirate, Lana Nusseibeh, warnte, es werde schwer für Katar werden, wenn es die wesentlichen Prinzipien darüber, wie Terrorismus und Extremismus in der Region definiert würden, nicht akzeptiere. „Die Wege könnten sich für eine Weile trennen, um Dinge zu klären“, sagte sie.

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