Kehrtwende beim Thema Mindestalter Trump sichert Schulen Zuschüsse für Waffentraining zu

Der US-Präsident Donald Trump rudert bei seinem Vorstoß zur Verschärfung der Waffengesetze zurück. Die Waffenlobby dürfte sein neues Maßnahmenpaket begrüßen.

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USA: Donald Trump sichert Schulen Zuschüsse für Waffentraining zu Quelle: Reuters

Washington Die Regierung von Präsident Donald Trump will den US-Staaten bei der Finanzierung von Schusswaffentrainings für Lehrer helfen. Das wurde am Sonntagabend bei der Vorstellung eines Maßnahmenpakets des Weißen Hauses gegen Waffengewalt an Schulen bekannt.

Zudem wird eine Kommission ins Leben gerufen, die unter anderem über eine Anhebung des Mindestalters für den Kauf von Sturmgewehren beraten soll, teilte US-Bildungsministerin Betsy DeVos mit. Sie wird Leiterin des Gremiums.

Vor gut zwei Wochen noch hatte Donald Trump als Reaktion auf das Massaker an einer Schule in Florida den US-Kongress zu einem umfassenderen Waffengesetz aufgefordert. Unter anderem hatte Trump damals davon gesprochen, die Altersgrenze für den Kauf bestimmter Waffen von 18 auf 21 Jahre anzuheben.

Nun rudert der US-Präsident zurück. Als eine erste Maßnahme versprach das Weiße Haus den US-Staaten stattdessen Zuschüsse für Schusswaffentrainings. Zudem bekräftigte es seine Forderung, Hintergrundchecks potenzieller Waffenkäufer müssten verbessert werden.

Im Telefongespräch mit Reportern sagte DeVos, bedeutende Schritte sollten sofort ergriffen werden, um Schüler zu schützen. Nach Tragödien wie dem Schulmassaker von Parkland in Florida vor fast vier Wochen sei es zu oft um Streitthemen gegangen, „die die Menschen gespalten haben“. Bei dem Attentat waren 17 Menschen getötet worden, US-weit gab es anschließend Proteste für strengere Waffengesetze.

Die Waffenlobby dürfte vermutlich begrüßen, dass die Empfehlungen des Weißen Hauses zunächst keinen Vorstoß zur Anhebung des Mindestalters von Waffenkäufern enthielten - sondern die Frage lediglich an die neue Kommission verwiesen wurde.

Aktivistengruppen gegen Waffengewalt, darunter etwa die Brady Campaign, kritisierten Trumps Vorgehen: „Amerikaner, die echte Führung erwarten, um Waffengewalt zu verhindern, werden enttäuscht und verärgert über Präsident Trumps gefährlichen Ruckzug von seinem Versprechen sein“, sagte der Co-Präsident der Gruppe, Avery Gardiner.

Senator Bob Casey nannte den Plan mit Blick auf die Sicherheit „schwach“ - er sei eine „Beleidigung für die Opfer von Waffengewalt“. „Wenn es um die Sicherheit unserer Familien geht, ist klar, dass Präsident Trump und die Republikaner im Kongress nur reden und nicht handeln.“

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