Nairobi Ein Protestaufruf des bei der Präsidentenwahl in Kenia unterlegenen Kandidaten ist in der Hauptstadt Nairobi weitgehend unbeachtet geblieben. Oppositionskandidat Raila Odinga hatte seine Anhänger aufgefordert, aus Protest gegen den Wahlausgang der Arbeit fernzubleiben. Viele Bewohner erschienen am Montag jedoch am Arbeitsplatz. Amtsinhaber Uhuru Kenyatta wurde am Freitag zum Sieger der Wahl vom 8. August erklärt, Odinga sprach von Wahlbetrug.
Im Slum Mathare von Nairobi, einer Hochburg der Opposition, blieben allerdings viele Verkaufsstände geschlossen. Dort war es nach der Wahl zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Der Polizeichef von Nairobi, Japeth Koome, erklärte, die Lage habe sich weitgehend normalisiert.
Nach Angaben einer staatlich finanzierten Menschenrechtsgruppe erschoss die Polizei bei Zusammenstößen nach der Wahl 24 Menschen. Die Polizei wies diese Darstellung zurück. Sie teilte am Sonntag mit, bei Unruhen sechs „Kriminelle“ von Polizisten getötet worden, die geplündert und Beamte angegriffen hätten.
Die Wahlkommission hatte die Wahl als fair bezeichnet. Internationale Beobachter lobten, wie die Wahlkommission den Wahlvorgang in dem Land mit 45 Millionen Einwohnern organisiert habe.