
Nordkorea hat nach südkoreanischen und amerikanischen Angaben eine ballistische Rakete ins Meer gefeuert. Sie sei nach etwa 800 Kilometern vor der Ostküste niedergegangen, teilte das südkoreanische Militär mit. Der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zufolge handelt es sich wahrscheinlich um eine "Rodong"-Mittelstreckenrakete. Diese hat eine Reichweite von bis zu 1300 Kilometern. Auch ein US-Regierungsvertreter sprach von Hinweisen auf eine Mittelstreckenrakete. Die Regierung in Washington hat gerade erst ihre Sanktionen gegen Nordkorea verschärft.
Die USA forderten Nordkorea auf, nichts zu unternehmen, was die Spannungen in der Region weiter anheizen könnte. Das Land solle sich darauf konzentrieren, seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen. Die Regierung in Tokio verurteilte den Test der Rakete, die mit ihrer Reichweite auch Japan treffen könnte. Nordkorea solle Zurückhaltung üben, forderte Ministerpräsident Shinzo Abe. Japan werde Maßnahmen ergreifen, um auf jede Situation reagieren zu können.





Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un kündigte vor kurzem einen weiteren Atomwaffenversuch seines Landes an. Seinen Worten zufolge sollten zudem mehrere ballistische Raketen getestet werden, die mit nuklearen Sprengsätzen bestückt werden können. Nordkorea müsse in der Lage sein, einen atomaren Erstschlag auszuführen, forderte er. Die Atomwaffen des Landes sollten daher in Sprengkraft und Präzision verbessert werden.
Nach einem Atomwaffentest im Januar und dem Start einer Langstreckenrakete im vergangenen Monat hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Sanktionen gegen das abgeschottete Land verschärft. Seither äußert sich Nordkorea in einem zunehmend kriegerischen Ton. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich auch durch die gemeinsamen jährlichen Militärmanöver Südkoreas und der USA verstärkt.