
Pjöngjang Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat führende Funktionäre der herrschenden Arbeiterpartei auf Linie gebracht. Sie sollten „unerwünschte Praktiken auslöschen“ wie beispielsweise „Selbstschutz, Miesmacherei, Parteiautorität und chronischen Bürokratismus“ und für eine Wende in der Parteiarbeit sorgen, berichteten staatliche Medien am Mittwoch. Ein Jahr nach der Ankündigung eines neuen politischen Kurses sprach Kim am Dienstag in Pjöngjang auf einem erweiterten Treffen des Politbüros der Arbeiterpartei.
Angesichts der „überwiegend angespannten Situation“ müssten die Funktionäre die neue Strategie der Partei zu Ende führen, forderte Kim. Er mahnte dabei auch mehr Verantwortungsgefühl, Kreativität und revolutionären Geist an.
Den Aufruf machte Kim vor einer regulären Vollsitzung des Zentralkomitees, die noch am Mittwoch stattfinden sollte, sowie der Frühlingssitzung der Obersten Volksversammlung (Parlament) am Donnerstag. Das Zentralkomitee des weithin isolierten Landes zählt zu den Führungsgremien der Partei, es besteht aus dem Politbüro – dem höchsten Vollzugsorgan – sowie dem Sekretariat.
Die wichtigen politischen Treffen in Nordkorea erfolgen in einer Phase großer Unsicherheit nach dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump Ende Februar in Vietnam. Beide Seiten konnten sich in den zentralen Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas sowie den Gegenleistungen der USA nicht einigen.
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Nordkoreas Wirtschaft liegt nicht zuletzt wegen der internationalen Sanktionen wirtschaftlich am Boden. Das Zentralkomitee hatte im April des vergangenen Jahres einen Wechsel des politischen Kurses proklamiert, mit dem sich das Land künftig stärker auf die Entwicklung der Wirtschaft konzentrieren sollte.