
Washington Die USA beschuldigen Nordkoreas Führung des Mordes an dem Halbbruder von Machthaber Kim Jong Un und haben deswegen neue Sanktionen gegen den isolierten Staat verhängt. Die US-Regierung sehe es als erwiesen an, dass Nordkorea Kim Jong Nam mit dem Nervengift VX im vergangenen Jahr in Malaysia getötet habe, teilte das Außenministerium in Washington am Dienstag mit. Die neuen Strafmaßnahmen gelten aber angesichts der bereits im Atomstreit mit Nordkorea verhängten Sanktionen weitgehend als symbolisch. Zuletzt deutete sich die Möglichkeit einer Entspannung in dem Konflikt an. Nordkorea bot den USA nach Angaben südkoreanischer Sondergesandter Gespräche an und die Aussetzung seiner Raketen- und Atomtests.
Kim Jong Nam war bei der Führung in Pjöngjang in Ungnade gefallen und lebte mit seiner Familie unter dem Schutz der chinesischen Regierung in Macau. Er wurde im Februar 2017 auf dem Flughafen von Kuala Lumpur getötet. Zwei Frauen stehen deswegen in Malaysia vor Gericht. Sie sollen ihm das Nervengift ins Gesicht gerieben haben.