Kinderarmut in Amerika Mehr als 2,5 Millionen obdachlose Kinder in den USA

Droht ein dauerhaftes "Dritte-Welt-Amerika"? Laut einer Studie leben in den USA 2,5 Millionen Kinder auf der Straße und damit so viele wie nie zuvor.

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Jedes 30. Kind in den USA wächst ohne ein Dach über dem Kopf auf. Quelle: dpa

Die Zahlen sind bestürzend: 2,5 Millionen Kinder sind in den USA obdachlos. Das ergibt der neue Bericht des National Center on Family Homeless. Nie zuvor waren in Amerika so viele Minderjährige ohne Dach über dem Kopf. Landesweit ist die Zahl der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozentpunkte gestiegen.

Statistisch gesehen hatte somit jedes 30. Kind in den USA im vergangenen Jahr kein Zuhause. Die Autoren der Studie warnte vor einem "dauerhaften Dritte-Welt-Amerika" und riefen die Politik zum Handeln auf: "Ohne entschlossenes Handeln und die Bereitstellung ausreichender Mittel wird die Nation daran scheitern, das Regierungsziel von einem Ende des Familien-Obdachlosigkeit bis 2020 zu erreichen."

Familien- und Kinderarmut sei seit 1980 ein wachsendes Problem in den Vereinigten Staaten, so die Autoren. Seitdem stieg die Zahl obdachloser Familien mit Kindern konstant an und macht mittlerweile 37 Prozent der gesamten obdachlosen Bevölkerung aus.

Die Folgen könnten verheerend sein. Laut den Forschern haben Kinder, die ohne ein Zuhause aufwachsen, Schwierigkeiten sich zu konzentrieren und weisen häufiger psychische Probleme auf. Außerdem sei ihr Lernverhalten sowie die geistigen und sozialen Fähigkeiten massiv beeinflusst.

Als mögliche Gründe für die wachsende Kinderarmut in den Vereinigten Staaten nennt die Studie die generell hohe Armutsquote, einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum und die finanziellen Folgen der Weltwirtschaftskrise. Auch wo die Kinder und ihre Eltern herkommen spielt eine Rolle, ebenso, ob es sich um alleinerziehende Elternteile oder um Paare handelt.

Der Vergleich der Bundesstaaten zeigt: Am schlimmsten ist die Lage in den Südstaaten Alabama, Mississippi und an der Westküste in Kalifornien. Weniger Sorgen müssen sich dagegen Massachusetts, Minnesota und Nebraska machen.

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