Klimavertrag Pariser Abkommen tritt extrem schnell in Kraft

Viele Länder mit hohem CO2-Ausstoß wollen etwas unternehmen. Sie verpflichten sich, gegen die Erderwärmung zu kämpfen – und sorgen dafür, dass ihr Klimaabkommen wirksam wird. Auch Deutschland spielte dabei eine Rolle.

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Das Thema Treibhausgas brennt den Vereinten Nationen unter den Nägeln. Am Donnerstag hatten genug Länder das Klimaabkommen von Paris ratifiziert, damit es in Kraft treten kann. Quelle: dpa

New York Gemeinsam mit der Europäischen Union und einigen anderen Mitgliedsländern ist Deutschland offiziell dem historischen Pariser Klimavertrag beigetreten und hat damit das Inkrafttreten des Abkommens in Gang gesetzt.

Insgesamt hätten nun 72 Länder den Vertrag ratifiziert, die für fast 57 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind, teilten die Vereinten Nationen in New York mit. „Am 5. Oktober 2016 wurde die Schwelle für das Inkrafttreten des Pariser Abkommens erreicht“, hieß es vom UN-Klimasekretariat.

Vertreter aus Deutschland, Österreich, der Slowakei, Malta, Portugal, Frankreich und der Europäischen Union hatten zuvor offiziell ihre Ratifikationsurkunden bei den Vereinten Nationen in New York hinterlegt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sei „von der großartigen positiven Unterstützung einer breiten Koalition an Ländern sehr ermutigt“, das Abkommen in Kraft treten zu lassen, sagte sein stellvertretender Sprecher Farhan Haq in New York.

Damit das im Dezember in Paris vereinbarte Klimaabkommen in Kraft tritt, mussten es mindestens 55 Vertragsparteien ratifizieren, die für mindestens 55 Prozent des weltweiten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich sind. Nachdem beide Hürden überschritten sind, wird der Vertrag nun in 30 Tagen in Kraft treten - und damit weniger als ein Jahr nach der Einigung auf das Abkommen, was für internationale Verträge extrem schnell ist.

Mit dem Abkommen verpflichtet sich die Weltgemeinschaft, die Erderwärmung auf „deutlich unter zwei Grad“ Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Am Donnerstag hatte das Europaparlament in Straßburg mit großer Mehrheit für das erste weltweit verbindliche Abkommen zum Kampf gegen die Erderwärmung gestimmt und damit den Weg für sein Inkrafttreten frei gemacht. UN-Generalsekretär Ban würdigte den Schritt als „historischen Moment“.

„In Paris haben wir Geschichte geschrieben. Heute haben wir sie unumkehrbar gemacht“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) einer Mitteilung zufolge. Am Freitag will die Politikerin UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in Hamburg die deutsche Ratifizierungsurkunde noch einmal symbolisch übergeben. Deutschland ist für 2,56 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich.

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