Konflikt in Nigeria Regierung vertreibt Boko Haram aus ihrer Hochburg

Etappensieg für die nigerianische Regierung: Eigenen Angaben zufolge haben Regierungstruppen die Terrormiliz Boko Haram aus ihrer wichtigsten Hochburg vertrieben. Doch der Konflikt ist noch lange nicht vorbei.

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Die Gewalt tobt in Nigeria. Die Regierung meldet immerhin einen Achtungserfolg. Quelle: AFP

Lagos Nach monatelangen Kämpfen haben die nigerianischen Regierungstruppen nach Angaben ihres Präsidenten die Terrormiliz Boko Haram aus ihrer wichtigsten Hochburg vertrieben. Der Sambisa-Wald im Bundesstaat Borno sei endgültig von den Extremisten befreit worden, sagte der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari am Samstag. Die Extremistengruppe sei „zerschmettert“ worden, ihre Kämpfer seien auf der Flucht und könnten sich nirgendwo mehr verstecken.

Der weitläufige Sambisa-Wald war in den vergangenen Jahren das wichtigste Rückzugsgebiet der Boko Haram. Von dort aus verübten die Extremisten Angriffe und Selbstmordanschläge. Auch die im April 2014 aus Chibok entführten Schulmädchen sollen dort gefangen gehalten worden sein. Buhari rief die eigenen Truppen auf, die Suche nach den noch mehr als 200 vermissten Mädchen zu intensivieren.

Trotz Buharis Siegeserklärung gehen Beobachter nicht davon aus, dass die Gewalt in Nigeria mit der Eroberung des sogenannten „Camp Zero“ ein Ende haben wird. Seit 2009 versucht Boko Haram, mit Gewalt einen islamischen Gottesstaat in Nigeria durchzusetzen. Rund 20.000 Menschen wurden in dem Konflikt getötet, mehr als 2,6 Millionen flohen vor der Gewalt. Zu Anschlägen kam es auch in den Nachbarstaaten, die Nigeria bei ihrer Militäroperation gegen die Extremisten unterstützen.

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