Konflikt Syrien meldet Abschuss zweier Kampfflugzeuge durch türkische Truppen

Türkische und syrische Truppen geraten zunehmend aneinander. Nun hat die Türkei offenbar zwei SU-24-Kampfflugzeuge im Nordwesten Syriens abgeschossen.

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Das türkische Militär hat offenbar zwei syrische Kriegsflugzeuge im Nordwesten Syriens abgeschossen. Die Jets seien über Idlib ins Visier genommen worden, die vier Piloten hätten sich mit Fallschirmen gerettet und seien sicher gelandet, meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana am Sonntag. Das türkische Verteidigungsministerium erklärte, nachdem eine seiner Drohnen abgeschossen worden sei, habe es zwei SU-24-Kampfflugzeuge und Luftabwehrsysteme getroffen.

Kurz zuvor hatte Syrien die Schließung des Luftraums über dem Nordwesten des Landes angekündigt. Jedwede Flieger und Drohnen dort würden als feindselig eingestuft und abgeschossen, kündigte das Land an.

Zuletzt sind die Gefechte um die syrische Provinz Idlib eskaliert, türkische und syrische Truppen geraten zunehmend aneinander. Die Türkei hatte in den vergangenen beiden Tagen in Idlib mit Drohnen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben syrischer Aktivisten mehr als 50 Regierungssoldaten und verbündete Kämpfer getötet.

Die türkische Offensive in Syrien hat einige der jüngsten Erfolge der Regierungstruppen in Idlib wieder zunichte gemacht. Syriens Verbündeter Russland hielt sich aus den zunehmenden Kämpfen zwischen syrischen und türkischen Einheiten am Wochenende weitgehend heraus. Doch der Chef des sogenannten Versöhnungszentrums des russischen Militärs in Syrien, Admiral Oleg Schurawlew, warnte die Türkei, ihre Flugzeuge könnten bei Einsätzen über Syrien in Gefahr geraten, da Syrien den Luftraum geschlossen habe. „In dieser Situation kann das russische Truppenkommando die Sicherheit türkischer Flugzeuge am Himmel über Syrien nicht garantieren“, sagte er.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar sagte, Ankara wolle eher auf Konfrontation zu syrischen Truppen als zu russischen gehen. Moskau müsse den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad überzeugen, sich auf die Frontlinien einer 2018 vereinbarten Waffenruhe am Rande von Idlib zurückzuziehen. Die Türkei habe mehr als 2200 syrische Soldaten, 103 Panzer und acht Hubschrauber „neutralisiert“.

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