
Kinshasa Bei gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind am Montag in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa mindestens 17 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien auch drei Polizisten, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit.
Die Proteste richten sich gegen Präsident Joseph Kabila, dessen Amtszeit im Dezember endet. Die Opposition wirft ihm vor, er wolle sich durch Verschleppung der im November anstehenden Wahl länger an der Macht halten.
An den Protesten in Kinshasa beteiligten sich Tausende Menschen. Auch in anderen Städten wie Goma und Kisangani gab es am Montag Demonstrationen gegen die Regierung. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden Dutzende Demonstranten und Journalisten festgenommen. Bei ähnlichen Protesten gegen Kabila waren im vergangenen Jahr Dutzende Menschen zu Tode gekommen.
Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault nannte die Entwicklung in der Demokratischen Republik Kongo extrem besorgniserregend. Die EU-Staaten würden darüber beraten, ob sie wegen des Vorgehens der Regierung gegen Kritiker und der Verschiebung der Wahlen Sanktionen gegen die Führung des rohstoffreichen zentralafrikanischen Landes verhängen sollten, sagte Ayrault am Rande der UN-Vollversammlung in New York.