Konjunktur Griechenland und Italien kommen beim Schuldenabbau nicht voran

Griechenland hadert mit teuren IWF-Krediten, Italien fährt eine expansive Wirtschaftspolitik: Beides resultiert aber in einem höheren Schuldenstand.

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Griechenland und Italien haben 2018 wieder einen höheren Schuldenstand aufgebaut. Quelle: dpa

Brüssel, Berlin Die Verschuldung der meisten europäischen Länder ist im vergangenen Jahr zurückgegangen, aber ausgerechnet die beiden Sorgenkinder Italien und Griechenland machten keine Fortschritte. Der Schuldenstand in Griechenland kletterte auf 181,1 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten der Statistikbehörde Eurostat hervorgeht.

Das ist der schlechteste Wert in der Euro-Zone. 2017 waren es erst 176,2 Prozent. Die Erhöhung geht vor allem auf weitere Kredithilfen der Euro-Partner für das krisengeplagte Land zurück. Zuletzt wuchs die griechische Wirtschaft aber in den meisten Quartalen wieder. Die Regierung in Athen will daher Milliarden-Kredite des Internationalen Währungsfonds vorzeitig zurückzahlen.

In Italien, das von Populisten und EU-Kritikern regiert wird, erhöhte sich der Schuldenstand auf 132,2 Prozent. 2017 waren es 131,4 Prozent. Die Regierung in Rom will mit mehr Ausgaben die chronisch schwache Wirtschaft anschieben, liegt deswegen aber im Clinch mit der EU-Kommission. An den Finanzmärkten wird teilweise eine von Italien ausgehende neue Schuldenkrise in Europa befürchtet. Eigentlich erlauben die EU-Verträge nur einen Schuldenstand von 60 Prozent des Bruttoinlandproduktes.

Insgesamt fiel der Wert für die 19 Länder der Euro-Zone 2018 auf 85,1 Prozent. 2017 waren es noch 87,1 Prozent. Deutschland kam den Eurostat-Daten zufolge vergangenes Jahr auf 60,9 (2017: 64,5) Prozent.

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