
Brasilia Brasilien hat die Steuern auf wichtige Konsumgüter gesenkt und zugleich Abgaben auf Verbraucherkredite und ausländische Kapitalströme reduziert. Damit reagierte die Regierung am Donnerstag auf die sich eintrübenden Wirtschaftsaussichten und die Folgen der internationalen Finanzkrise. Bereits am Mittwoch hatte Brasiliens Zentralbank zum dritten Mal seit August die Leitzinsen gesenkt und den „Selic“ von 11,5 auf 11,0 Prozent verringert.
„Wir lassen nicht zu, dass die internationale Krise Brasiliens Wirtschaft ansteckt, die sich von anderen Volkswirtschaften unterscheidet. (...) Wir bereiten uns auf fünf Prozent Wachstum im Jahr 2012 vor“, sagte Finanzminister Guido Mantega. Brasilien ist die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Maßnahmenpaket sieht unter anderem eine deutliche Reduzierung der Steuersätze auf Öfen, Waschmaschinen, Kühl- und Gefrierschränke vor.
Zudem wird die Kapitalsteuer auf ausländische Investitionen in Aktien und auf Venture-Capital (Risikokapital) von 2,0 auf null Prozent reduziert. Die Abgabe auf private Anleihen ausländischer Investoren mit über vier Jahren Laufzeit fällt von sechs auf null Prozent. Auch Steuern auf inländische Verbraucherkredite werden gesenkt. Das Wirtschaftswachstum für Brasilien wird für 2011 auf etwa 3,5 prognostiziert, nach 7,5 Prozent 2010.