Kooperation mit SoftBank Saudi-Arabien legt 200-Milliarden-Dollar-Solarprojekt auf Eis

Mit dem gigantischen Solarenergieprojekt wollte Kronprinz Mohammad bin Salman Saudi-Arabien vom Öl unabhängig machen. Jetzt will er andere Wege gehen.

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Softbank und Saudi-Arabien planen weltweit größte Solaranlange Quelle: Bloomberg

Dubai Saudi-Arabien legt einem Zeitungsbericht zufolge ein 200 Milliarden Dollar schweres Solarenergieprojekt mit dem japanischen Konzern SoftBank auf Eis. Derzeit werde nicht an dem Projekt gearbeitet, das das weltweit größte seiner Art werden sollte, berichtete das „Wall Street Journal“ am Sonntag unter Berufung auf saudische Regierungskreise.

Stattdessen strebe das Königreich eine breiter angelegte und praktikablere Strategie an, erneuerbare Energien zu fördern. Details sollten Ende Oktober vorgelegt werden, hieß es.

SoftBank-Chef Masayoshi Son hatte im März angekündigt, sich an der Anlage zu beteiligen. Eine entsprechende Absichtserklärung hatten Kronprinz Mohammad bin Salman und Son damals in New York unterzeichnet. Das Solarkraftwerk sollte bis 2030 eine Kapazität von bis zu 200 Gigawatt haben. Es wäre das weltweit größte Projekt seiner Art gewesen. „Das ist ein großer Schritt für die Menschheit“, sagte Prinz bin Salman. „Es ist mutig, riskant und ich hoffe, wir werden damit erfolgreich sein.“

Viel Sonne und ausreichend Fläche sowie ein großes Potenzial an Ingenieuren und Arbeitskräften machten den Vorstoß in die Solarenergie dort lukrativ, hatte Son bei der Vorstellung des Projekts gesagt. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab.

Das Projekt soll Saudi-Arabien unabhängiger vom Öl als Stromlieferant machen: Mit der Anlage ließen sich 40 Milliarden Dollar an Stromkosten sparen, sagte Son. 100.000 Jobs würden entstehen. Die Kapazität der Anlage soll bei der Fertigstellung im Jahr 2030 200 Gigawatt betragen – das sei mehr Energie als nötig, um das ganze Land mit Strom zu versorgen, sagte Son. Das eingesparte Öl könne stattdessen ins Ausland verkauft werden.

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg wäre die Anlage bei Fertigstellung 100 Mal größer als das nächstgrößere geplante Projekt gewesen. Ursprünglich sollte noch in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden, hieß es.

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