Korruptionsvorwurf Putins Ermittler verhaften Wirtschaftsminister

Seit 25 Jahren ist kein so hochrangiger Politiker mehr in Russland festgenommen worden: Im Zusammenhang mit der Teilprivatisierung des Ölkonzerns Baschneft soll Wirtschaftsminister Uljukajew Schmiergeld kassiert haben.

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Alexej Uljukajew bei einer Rede (Archivfoto von 2014): Der russische Wirtschaftsminister steht unter Korruptionsverdacht. Quelle: dpa

Moskau Der russische Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew ist wegen der angeblichen Annahme von zwei Millionen US-Dollar (1,85 Millionen Euro) Schmiergeld festgenommen worden. Das teilte das Staatliche Ermittlungskomitee in Moskau in der Nacht zum Dienstag mit. Die Behörde ist direkt Präsident Wladimir Putin unterstellt, das Vorgehen gegen einen amtierenden Minister gilt als beispiellos.

Uljukajew (60) soll das Schmiergeld im Zusammenhang mit einem großen Privatisierungsgeschäft angenommen haben. Sein Ministerium habe den Verkauf von 50 Prozent Staatsanteilen am Ölkonzern Baschneft an den ebenfalls staatlich kontrollierten Ölriesen Rosneft genehmigt, hieß es in der Mitteilung. Rosneft wird von Igor Setschin geführt, einem bisherigen Weggefährten Putins.

Uljukajew sei bei der Geldübergabe am Montag bereits von Ermittlungsbeamten überwacht worden, sagte ein Behördenvertreter der Agentur Interfax. Am Dienstag solle über einen Haftbefehl entschieden werden.

Der frühere stellvertretende Nationalbankchef Uljukajew ist seit 2013 Minister für wirtschaftliche Entwicklung. Er gilt als einer der liberalen Spezialisten, die Russlands Wirtschaft trotz Krise am Laufen halten.

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