
Washington Die von Präsident Donald Trump angezettelten Handelskonflikte werden das Einkommen jedes amerikanischen Haushalts bis 2020 rechnerisch um 580 US-Dollar (523 Euros) verringern. Das erklärte das unabhängige Budgetbüro des Kongresses (CBO) am Mittwoch. Die US-Wirtschaftsleistung werde wegen der Handelskonflikte um rund 0,3 Prozentpunkte geringer ausfallen. Nach 2020 werde der negative Effekt abflauen, weil Unternehmen ihre Lieferketten ändern werden.
Trump hat bislang bisher immer betont, dass die Handelskonflikte nur den mit Strafzöllen belegten Ländern - darunter China - schaden würden. Experten befürchten indes, dass die Handelskonflikte zu einem deutlichen Abkühlen der US-Wirtschaft führen könnten.
Die Wirtschaft leidet nach Ansicht des CBO vor allem aus drei Gründen unter den Handelskonflikten. Zölle verteuerten Produkte, weswegen die Kaufkraft der Bürger sinke. Zudem sorgten die Handelskonflikte für gestiegene Unsicherheit, weswegen Unternehmen Investitionen verschieben oder streichen würden. Wenn Länder US-Strafzölle mit eigenen Zöllen beantworteten, würden US-Exporte gebremst.
Die US-Wirtschaft wächst weiterhin, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, doch das Wachstum hat sich zuletzt verlangsamt. Im August hatte die Regierung zusätzliche Strafzölle auf chinesische Importe überraschend auf Dezember verschoben, um das Weihnachtsgeschäft nicht zu belasten. Viele Analysten sahen darin ein Eingeständnis Trumps, dass die Zölle auch der US-Wirtschaft schaden.
Mehr: Der Aufschub der US-Strafzölle gegen China ist kein Entgegenkommen. Stattdessen sind die Gründe für den Aufschub wohl innenpolitischer Natur.