Kritik an Trumps Verhalten wächst Weißes Haus: Zweiter Mitarbeiter wegen Gewaltvorwürfen zurückgetreten

Nach Stabssekretär Rob Porter verlässt Redenschreiber David Sorensen das Weiße Haus. Indes wird Kritik am Umgang von Präsident Trump mit der Sache laut.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Washington DC: Aktuelle News zur Hauptstadt der USA Quelle: dpa

Washington Wegen Gewaltvorwürfen haben zwei Angestellte des Weißen Hauses ihre Posten geräumt. Nach Stabssekretär Rob Porter gab am Freitag (Ortszeit) auch Redenschreiber David Sorensen seinen Rücktritt bekannt. Das Weiße Haus habe von den Vorwürfen gegen Sorensen erfahren, sagte Sprecher Raj Shah. Sorensens Ex-Frau wirft ihm vor, in ihrer kurzen Ehe gewalttätig gegen sie gewesen zu sein und sie emotional missbraucht zu haben. Zuvor musste bereits Stabssekretär Rob Porter seinen Hut nehmen.

Sorensen streite die Vorwürfe ab, sagte Shah. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor Porter „eine großartige Karriere“ gewünscht. Der Ex-Stabsekretär im Weißen Haus habe während seiner Zeit dort „einen sehr guten Job“ gemacht, sagte Trump am Freitag bei einem überraschenden Auftritt vor Reportern.

Zwei Ex-Frauen und eine Ex-Freundin haben Porter vorgeworfen, sie geschlagen zu haben. Er hat die Vorwürfe bestritten. Trump sagte am Freitag, er sei von den Anschuldigungen überrascht gewesen. Die Nachricht sei „sehr traurig“. Man dürfe aber nicht vergessen, dass Porter seine Unschuld beteuere. „Es ist offensichtlich eine harte Zeit für ihn“, sagte Trump.

Der US-Präsident brach damit einen Sturm der Empörung aus - denn er verlor kein Wort über die Ex-Frauen Porters oder was diese nach eigenen Aussagen durchlitten hatten.

Demokraten und Frauenrechtsgruppen kritisierten Trump: „Das ist wie wenn man sagt „Der Axtmörder da draußen, der ist ein hervorragender Maler““, sagte Ex-Vizepräsident Joe Biden. Nur weil jemand gut in irgendetwas sei, sei das kein Grund nicht über dessen Verbrechen zu sprechen, so Biden.

Die Organisation National Women's Law Center, die sich für Frauenrechte einsetzt, erklärte, Trumps Aussagen stünden für die Bereitschaft, eher den Beschuldigten als den Opfern Glauben zu schenken. Trumps Aussagen standen im Kontrast zum Kommentar von Vize-Präsident Mike Pence, der erklärte, es gebe keinerlei Toleranz im Weißen Haus für häusliche Gewalt.

Der bisherige Vize-Stabssekretär Derek Lyons werde Porter nun auf dem Posten nachfolgen, erklärte das Weiße Haus. Lyons hatte vor seiner Stelle im Weißen Haus unter anderem für die Wahlkampfkampagne von Jeb Bush gearbeitet.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%