
Der Konflikt zwischen der türkischen Regierung und kurdischen Rebellen verschärft sich. Die Luftwaffe startete in der Nacht auf Montag Vergeltungsangriffe auf Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. 23 Ziele seien getroffen worden, teilte die Armee am Montag mit. Die PKK hatte am Sonntag erklärt, ihre Kämpfer hätten bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi 31 Soldaten getötet. Das war der schwerste Anschlag seit der Aufkündigung des Waffenstillstandes zwischen der Türkei und der PKK im Juli. Die neuen Kämpfe sorgten vor der für den 1. November geplanten Neuwahl für Nervosität. Die türkische Währung Lira fiel zu Beginn der Woche erneut auf ein Rekordtief.
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bestätigte den Angriff der PKK am Sonntag, nannte aber keine Opferzahlen. Die Armee teilte mit, es seien 16 Soldaten ums Leben gekommen. So viele Soldaten sind bei einem einzelnen Angriff seit Jahren nicht mehr umgekommen. Das Militär setzte seine Aktionen gegen die PKK fort. Spezialkräfte wurden per Hubschrauber in der bergigen Provinz Hakkari an der Grenze zum Iran und Irak gebracht. Drohnen sollten Ziele für die Militärjets ausspähen.
Seit Juli kommt es immer wieder zu Angriffen der PKK auf militärische Ziele und Vergeltungsaktionen der Armee. Mehr als 70 Sicherheitskräfte und Hunderte PKK-Kämpfer sind dabei getötet worden. Die jüngsten Angriffe ließen Sorgen aufkommen, ob die Sicherheit der Parlamentswahl gewährleistet werden kann. Erdogan erklärte, die Vorbereitungen liefen wie geplant weiter. Er hofft darauf, dass seine islamisch-konservative AK-Partei erneut die absolute Mehrheit erlangt. Durch den Parlamentseinzug der prokurdischen HDP hatte die AKP diese verloren. Die Türkei und die USA stufen die PKK als Terrororganisation ein. Die PKK kämpft seit drei Jahrzehnten gegen die Regierung in Ankara.