Labour-Partei Antisemitismus-Vorwürfe gegen britische Labour-Partei nehmen zu

Antisemitische Handlungen wurden von der Partei nicht ausreichend verfolgt. Nun hat einer der größten Geldgeber der Partei den Rücken gekehrt.

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Der Vorsitzende der britischen Labour Party steht unter Druck. Gegen Mitglieder, die etwa den Holocaust leugneten war nicht stringent genug vorgegangen. Quelle: dpa

London Die britische Labour-Partei und ihr Chef Jeremy Corbyn sehen sich immer massiver Antisemitismus-Vorwürfen ausgesetzt. Einer der größten privaten Unterstützer - David Garrard - ist nun aus der oppositionellen Partei ausgetreten. Er spendete Labour etwa 1,5 Millionen britische Pfund (derzeit etwa 1,7 Millionen Euro) in den vergangenen 15 Jahren. Die Parteiführung habe nicht angemessen auf „die offenkundigsten Handlungen des Antisemitismus“ reagiert, begründete Garrard seinen Austritt am Sonntag in der Zeitung „The Observer“. Er habe daher keine Verbindung mehr zu Labour.

Der Partei wird schon seit längerem vorgeworfen, nicht stringent genug gegen Mitglieder vorzugehen, die etwa den Holocaust leugnen. Jüdische Organisationen werfen auch Corbyn antisemitische Tendenzen vor. Der Alt-Linke hatte wiederholt israelische Maßnahmen gegen Palästinenser angeprangert. Erst kürzlich kam es zu Protesten jüdischer Gruppen vor dem Londoner Parlament. Seinen Kritikern versicherte der Parteichef: „Ich werde niemals etwas anderes sein als ein militanter Gegner des Antisemitismus.“ Es tue ihm aber Leid, dass Teile seiner Partei der jüdischen Gemeinde Schmerzen zugefügt hätten.

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