Lindsey Graham US-Senator warnt vor Rückzug aus Syrien – wie „Irak auf Steroiden“

Senator Lindsey Graham warnt vor einem verfrühten Abzug des US-Militärs aus Syrien und deutet eine Lösung zum Schutz der Kurdenmiliz YPG an.

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Der US-Senator warnt vor einem „Irak auf Steroiden“. Quelle: Reuters

Ankara Ein undurchdachter Rückzug der USA aus Syrien würde laut Senator Lindsey Graham zu „Chaos“ und einem „Irak auf Steroiden“ führen. Chefs des US- und des türkischen Militärs arbeiteten an einem Plan für die Verlegung syrisch-kurdischer Milizionäre weg von der Grenze zur Türkei, sagte er am Samstag in Ankara.

Am Vortag hatte Graham mit Vertretern der Türkei gesprochen. Die Türkei hat mit einer militärischen Offensive auf die Kurdenmiliz YPG in Syrien gedroht und diese als terroristisch bezeichnet. Die YPG hat gemeinsam mit dem US-Militär die Terrormiliz Islamischer Staat bekämpft. Präsident Donald Trump hat allerdings einen Abzug des US-Militärs aus Syrien angekündigt. Trump hat die Option erwähnt, eine „Sicherheitszone“ an der Grenze zur Türkei zu schaffen, um einen Angriff der Türkei auf die Kurdenmiliz zu verhindern.

Graham sagte: „Ich bitte Präsident Trump eindringlich, nicht das zu tun, was Präsident Obama tat, nämlich einfach raus zu gehen und nicht zu verstehen, was passiert, wenn man einfach raus geht.“ Er bezog sich auf Barack Obamas Entscheidung, US-Truppen 2011 aus dem Irak abzuziehen.

Trump trat eine Reise zur Luftwaffenbasis Dover an, um vier Amerikaner zu ehren, die in den vergangenen Tagen bei einem Selbstmordanschlag im syrischen Manbidsch getötet wurden. „Werde nach Dover aufbrechen, um mit den Familien von 4 sehr besonderen Menschen zu sein, die im Dienst für unser Land ihre Leben verloren“, twitterte er am Samstag. Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag für sich reklamiert. Graham sagte, das Ziel, den IS in Syrien zu zerstören, sei noch nicht erreicht.

Er habe auch über die Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Konsulat in Istanbul im Oktober gesprochen. Die USA und Saudi-Arabien könnten bei ihrer Beziehung nicht voranschreiten, solange sich nicht um den saudischen Kronprinzen Mohammed „gekümmert worden“ sei, sagte Graham, ohne konkreter zu werden.

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