Liveblog zum Terroranschlag in London Polizei hat die drei Täter identifiziert

In London gehen die Ermittlungen nach den Terrorattacken vom Samstagabend mit Hochdruck weiter. Und die Polizei kommt bei der Suche nach den Hintergründen und möglichen Hintermännern und Komplizen offenbar voran.

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Eine Stadt trägt Trauer. Quelle: Reuters

London, Düsseldorf Angriffe mutmaßlicher Extremisten haben mitten in London mindestens sieben Menschen das Leben gekostet und Großbritannien wenige Tage vor der Unterhauswahl erschüttert. Drei Männer rasten in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit einem Kleintransporter auf der zentralen London Bridge in Passanten und stachen dann im nahe gelegenen Touristen- und Vergnügungsviertel Borough Market mit Messern auf weitere Menschen ein. Knapp 50 Menschen wurden verletzt, unter ihnen zwei Deutsche. Die Polizei erschoss die drei mutmaßlichen Attentäter. Die aktuellsten Entwicklungen vom Montag fassen wir in diesem Liveblog zusammen.

+++ 9.53 Uhr: Londoner Polizei: Wir wissen, wer die Täter sind +++

Nach dem Terroranschlag von London hat die Polizei nach eigenen Angaben die drei Attentäter identifiziert. Die Namen würden veröffentlicht, „sobald es die Ermittlungen erlauben“, teilte die Londoner Polizei am Montagmorgen mit. Jetzt gehe es darum, herauszufinden, ob die Männer weitere Helfer bei der Planung des Anschlags gehabt hätten, sagte Polizeichefin Cressida Dick. Die Angreifer selbst waren nach ihrer Tat von der Polizei erschossen worden.

+++ 9.52 Uhr: „Washington Post“: Londoner Anschlag zeigt das Schlechteste von Trump +++

Der jüngste Terroranschlag in der britischen Hauptstadt London mit sieben Toten hat weltweit für Empörung und Entsetzten gesorgt. In den USA gerät allerdings auch Präsident Donald Trump mit seiner Reaktion - Werben für sein Einreiseverbot für Menschen aus muslimschen Ländern, Austeilen an Londons Bürgermeister - in die Kritik, wie die Zeitung „The Washington Post“ schreibt:

„Die stoische Entschlossenheit und Anständigkeit des britischen Volkes und seiner Anführer war in den Stunden nach dem jüngsten schrecklichen Terroranschlag voll sichtbar. (...) Die Zivilisation wird nicht durch drei oder dreihundert Mörder aus Großbritannien vertrieben werden. Während dessen - und es schmerzt mich, dies zu schreiben - reagierte unser Präsident mit dem Senden seiner Serie von Tweets wie ein Trampel, ein herzloser, begriffsstutziger Rowdy. (...)

Der Londoner Anschlag bringt das Beste aus den britischen und westlichen Führern auf dem europäischen Kontinent zum Vorschein. Und er holt das Schlechteste aus Trump und seinen Anhängern heraus. Die ersteren schützen die Seele der westlichen Zivilisation. Die letzteren stoßen einen Pfahl durch die belebenden Ideen, die Amerika so besonders machen.“

+++ 9.24 Uhr: Londoner Polizeichefin lobt „heldenhaften“ Beamten +++

Nach den Terrorattacken in London hat die Polizeichefin der britischen Hauptstadt den außerordentlichen Einsatz der Beamten gewürdigt. Vor allem ein nicht diensthabender Polizist, der zufällig mit Freunden am Borough Market unterwegs gewesen sei, als die Terroristen dort Menschen mit Messern angriffen, habe sich „absolut heldenhaft“ verhalten, sagte Cressida Dick der BBC am Montagmorgen. Der Mann habe ohne zu zögern eingegriffen und mit bloßen Händen gegen die drei Terroristen gekämpft. Dabei habe er sich selbst ernsthafte Verletzungen zugezogen.

+++ 8.32 Uhr: „La Repubblica“: In Turin hat der Terror eher gesiegt als in London +++

Zur Angst vor Terroranschlägen und der dadurch hervorgerufenen Massenpanik beim Public Viewing in Turin mit rund 1500 Verletzten schreibt die italienische Zeitung „La Repubblica“ am Montag: „Am Samstagabend lief man in Turin davon und man lief in London davon. Aber in Turin hat der Terrorismus eher gesiegt als in London. (...) In London lief man am Samstagabend vor einem Feind davon. In Turin waren die, die davonliefen, der Feind. Und die Anweisungen der britischen Polizei via Twitter - lauft, versteckt euch, erzählt - waren kein Ansporn zur Panik, sondern genau das Gegenteil. (...) Die schöne und zivile Stadt Turin, eine der Metropolen Italiens, hat sich dagegen in der Angst verlaufen.“

+++ 8.25 Uhr: Anschlag von London lastet auf Pfund +++

Der Anschlag von London hat am Montag in Asien das Pfund ins Minus gedrückt. Die britische Währung notierte zum Dollar etwas schwächer mit 1,2875 Dollar. Anleger zeigten sich verunsichert nach dem Attentat vom Samstagabend, bei dem sieben Menschen getötet wurden und das die Extremistenmiliz IS für sich reklamierte. Außerdem zeichnet sich ein ungewisser Ausgang der britischen Parlamentswahl am Donnerstag ab. Das Brexit-Votum habe gelehrt, Umfragen keinen Glauben zu schenken und keine aggressiven Positionen vor Abstimmungen in Großbritannien einzugehen, sagte Währungsstratege Masashi Murata von der Privatbank Brown Brothers Harriman.

+++ 7.57 Uhr Polizei nimmt nach London-Anschlag weitere Verdächtige fest +++

Die Londoner Polizei hat an zwei Orten Razzien vorgenommen und mehrere weitere Personen im Zusammenhang mit dem Anschlag vom Samstagabend festgenommen. Wie sie am Montag mitteilte, gab es Durchsuchungen in Barking und Newham. Bei dem Angriff mit einem Transporter und Messern waren am Samstag sieben Menschen von drei mutmaßlichen Attentätern getötet worden. 21 Verletzte befanden sich am Montag noch in kritischem Zustand. Zu dem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat.

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