Lockdown-Protest Frankreichs Kulturwelt erhöht Druck auf Regierung

Über 30 Schauspielhäuser wurden in den vergangenen Tagen illegal in Besitz genommen. Kinos öffneten ihre Säle für kostenlose Vorstellungen.

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Die Botschaft auf dem Rücken der Schauspielerin Corinne Masiero fordert die Politik auf, „die Kunst zurückzugeben“. Quelle: dpa

Mit immer mehr Theaterbesetzungen und neuen Aktionen verleiht Frankreichs Kulturwelt ihrer Forderung nach Wiedereröffnung der Kulturstätten Nachdruck.

Seit mehreren Tagen wurden landesweit über 30 Schauspielhäuser illegal in Besitz genommen, darunter bedeutende Einrichtungen in Paris und Straßburg.

Aus Protest gegen den coronabedingten Kultur-Lockdown öffneten am Wochenende rund 20 Kinos ihre Säle und boten kostenlos Vorführungen an.

Ihrem Unmut über die Schließung der Kinos machten auch zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler anlässlich der Vergabe der französischen Filmpreise César Luft.

Es reiche nun, sagte Leinwandstar Isabelle Huppert bei der Gala am Freitagabend. Es sei nun an der Zeit, so schnell wie möglich die Kinos wieder zu öffnen. Und die Darstellerin Corinne Masiero zog sich nackt aus - in Anspielung auf eine Kulturszene, die von der Regierung im Stich gelassen wird.

In Frankreich sind Museen, Schauspielhäuser und Kinos seit Ende Oktober geschlossen. Die Kulturschaffenden werfen der Regierung vor, sie im Vergleich zu anderen Ländern ohne jegliche Wiedereröffnungsperspektive zu lassen.

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