Maduro weist Rajoy-Kritik zurück „Wer ist der Diktator?“

Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy gehört zu den schärfsten Kritikern von Nicolás Maduro: Die Krise um das katalanische Referendum hat dem venezolanischen Staatschef die Chance für eine Retourkutsche geboten.

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Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro weist nach den gewaltsamen Vorfällen in Katalonien eine frühere Kritik von Spaniens Ministerpräsidenten Rajoy zurück. Quelle: AP

Caracas Nach den harten Polizeieinsätzen in Katalonien hat Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro die frühere Kritik von Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy zurückgewiesen. Bei dem Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens habe es am Sonntag brutale Repression gegeben, sagte Maduro im venezolanischen Fernsehen. Mitte Juli habe seine Regierung dagegen ein nicht anerkanntes Plebiszit der Opposition zugelassen. „Wer ist der Diktator?“, fragte er.

Die Regionalregierung in Barcelona hat am Sonntag das umstrittene Unabhängigkeitsreferendum gegen den Willen der Zentralregierung in Madrid durchgezogen. Die spanische Polizei ging teils brutal gegen Bürger vor, die abstimmen wollten. Nach amtlichen Angaben wurden über 800 Menschen verletzt. Die Gewalt sorgte international für Kritik.

Maduro steht allerdings selbst heftig in der Kritik - dem Sozialisten wird vorgeworfen, das Land mit den größten Ölreserven in eine Diktatur umbauen zu wollen. Ende Juli ließ er eine umstrittene Verfassungsgebende Versammlung wählen, das von der Opposition kontrollierte Parlament wurde daraufhin entmachtet. Zudem starben bei Straßenprotesten seit April, gegen die Maduro ein massives Polizeiaufgebot einsetzte, mehr als 100 Menschen. Der Konservative Rajoy war bislang einer der schärfsten Kritiker Maduros.

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