Märkte fürchten Staatspleite Venezuela will Schulden umstrukturieren

Venezuela plant seine Auslandsschulden umzustrukturieren. Das krisengebeutelte Land riskiert damit eine Staatspleite.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro Quelle: AP

Das krisengeschüttelte Venezuela hat eine Neuordnung seiner Auslandsschulden angekündigt und riskiert damit eine Staatspleite. Präsident Nicolas Maduro erklärte am Donnerstag, er habe eine Refinanzierung und Umstrukturierung der ausländischen Verbindlichkeiten angeordnet, um den Bedürfnissen der unter Versorgungsengpässen leidenden Bevölkerung gerecht zu werden. Wie er sich das konkret vorstellt, sagte Maduro nicht. Unter Verweis auf die US-Sanktionen sprach er von einem "Kampf gegen die finanzielle Schikanierung" des Landes. Zuvor werde Venezuela eine noch diese Woche fällig werdende Anleihe-Zahlung des staatlichen Ölkonzerns PDVSA über 1,1 Milliarden Dollar leisten. Maduros Restrukturierungspläne könnten Experten zufolge die schwerste Schuldenkrise in Südamerika auslösen seit der Staatspleite Argentiniens 2001.

Am Finanzmarkt löste Maduros Ankündigung Rätselraten und Sorgen aus. Ohne Kommunikationsstrategie und ohne Plan sei eine Umstrukturierung der Schulden unmöglich, sagte Experte Asdrubal Oliveros vom Analysehaus Ecoanalitica. Sollte die Regierung einseitig eine Umstrukturierung beschließen nach dem Motto "mach mit oder lass es", würde dies einem Zahlungsausfall entsprechen.

In Venezuela tobt seit der Parlamentswahl 2015 ein Machtkampf zwischen der linken Regierung und der Opposition. Die USA werfen Maduro Korruption und den Aufbau einer Diktatur vor und haben deswegen Sanktionen verhängt, die auch die Finanzströme des Landes beinträchtigen. Das Opec-Land leidet zudem unter dem relativ niedrigen Ölpreis und einer Wirtschaftskrise mit hoher Inflation sowie unter Engpässen bei Nahrungsmitteln und Medikamenten.

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