Mahmud Ahmadinedschad Iranische Justiz nennt Ex-Präsident einen Lügner

Der ehemalige iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte vor zwei Wochen den Justizchef und den Parlamentspräsidenten des Landes heftig kritisiert. Nun droht die Justiz des Landes mit rechtlichen Schritten.

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„Das iranische Volk wird euch beide schon rechtzeitig absetzen.“ Quelle: dpa

Teheran Nach seiner Kritik an der iranischen Führung hat die Justiz des Landes dem ehemaligen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad mit rechtlichen Schritten gedroht. „Ahmadinedschad verbreitet so viele Lügen“, sagte Justizsprecher Gholamhussein Mohseni Edzehi nach Angaben des Webportals der iranischen Justiz am Mittwoch. „Aber das kennen wir ja von ihm.“

Ahmadinedschads Vorwürfe gegen die Justiz und das Parlament entbehren laut Edzehi jeglicher Grundlage. Die Justiz habe gegenüber Unterstellungen und Beschimpfungen eine Schmerzgrenze, so der Sprecher. Wenn die überschritten ist, werde sie auch rechtliche Schritte in Betracht ziehen.

Ahmadinedschad hatte vor zwei Wochen den Justizchef und den Parlamentspräsidenten des Landes heftig kritisiert. „Das iranische Volk wird euch beide schon rechtzeitig absetzen“, so Ahmadinedschad bei einer Protestaktion in einer Moschee in Teheran. Hintergrund der Kritik waren Korruptionsvorwürfe der Justiz gegen ehemalige Mitarbeiter des 61-Jährigen Hardliners.

Während seiner achtjährigen Amtszeit von 2005 bis 2013 war Ahmadinedschad beliebt beim Klerus, den Hardlinern und den Konservativen, auch in der Justiz. Gegen Ende seiner Amtszeit kamen aber immer mehr Zweifel an seiner Politik auf. Sein Atomkurs hatte zu zahlreiche Sanktionen gegen den Iran und folglich einer Wirtschaftskrise geführt. Wegen seiner militärischen Drohungen gegen Israel sowie der Leugnung des Holocaust war das Land international vollkommen isoliert.

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