
London / Frankfurt /München / Luxemburg Italien muss sich nach Darstellung von EFSF-Chef Klaus Regling schnellstmöglich mit einer funktionierenden Regierung gegen die Schuldenkrise stemmen. Italien laufe die Zeit davon, um die Märkte zu beruhigen, sagte Regling in einem am Donnerstag vorab veröffentlichten Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.
Der Abwehrschirm stehe bereit, um Italien bei einem entsprechenden Antrag an die Euro-Gruppe zu helfen, sagte er. „Wenn ein Land kommt und sagt, es braucht sofort Hilfe, dann sind wir bereit.“ Der EFSF könne derzeit noch 250 bis 300 Milliarden Euro an Krediten vergeben.
Außerdem sagte er, dass der Euro-Schutzschirm EFSF noch im Dezember neue, kurzfristig laufende Anleihen verkaufen werde, um für Notfälle gerüstet zu sein.
Erst kürzlich hatte der Euro-Rettungsfonds wegen der Referendumspläne in Griechenland einen Anleiheverkauf im Volumen von drei Milliarden Euro verschoben. Mit den neuen EFSF-Anleihen sollten weitere Finanzhilfen für Irland finanziert werden. Grund seien die Marktturbulenzen nach der Ankündigung einer Volksabstimmung über das nächste Hilfspaket für Athen, hatte der irische Rundfunksender einen EFSF-Sprecher zitiert.