Medienberichte Obduktion bestätigt Selbstmord von US-Milliardär Jeffrey Epstein

Der Unternehmer saß aufgrund des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen in Untersuchungshaft und war am vergangenen Samstag tot in seiner Zelle gefunden worden.

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New York Der am Wochenende in seiner Gefängniszelle tot aufgefundene US-Unternehmer Jeffrey Epstein hat sich dem offiziellen Obduktionsbericht zufolge umgebracht. Das berichteten US-Medien am Freitag übereinstimmend. Damit bestätigte der Bericht die ohnehin wahrscheinliche Annahme, das Epstein – dem Missbrauch von Minderjährigen vorgeworfen wurde – Suizid beging. Nach Epsteins tot hatten einige Verschwörungstheorien behauptet, der Multi-Millionär sei ermordet worden. Anfragen an die zuständige medizinische Behörde in New York blieben zunächst unbeantwortet.

Der Selbstmord war Medienberichten zufolge deshalb möglich geworden, weil Epsteins Wächter trotz eines offenbar vorausgegangenen Suizid-Versuchs zwei Wochen zuvor ihre Aufsichtspflicht verletzten. Statt wie vorgeschrieben alle 30 Minuten nach dem Inhaftierten zu schauen, seien die beiden Beamten in der Gefängniseinheit Epsteins eingeschlafen und hätten dessen Zustand für rund drei Stunden nicht kontrolliert, hatte die „New York Times“ berichtet.

Epstein nahm sich mutmaßlich in dieser Zeit das Leben. Der 66-Jährige wurde von Mitarbeitern der Haftanstalt am vergangenen Samstagmorgen gefunden und später in einem Krankenhaus für tot erklärt. Der Direktor der Haftanstalt wurde auf Veranlassung von Justizminister William Barr versetzt. Barr hatte „schwere Unregelmäßigkeiten“ in der Haftanstalt beklagt und eine gründliche Untersuchung des Falles versprochen.

Der in elitären Kreisen bestens vernetzte Epstein saß in einer Haftanstalt in Manhattan ein, wo er bis zum Beginn seines Prozesses bleiben sollte. Den Prozessauftakt hatte das Gericht vorläufig auf Anfang Juni 2020 festgelegt. Der Geschäftsmann wurde beschuldigt, Dutzende Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Laut Anklageschrift baute Epstein zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring auf.

Mehr: US-Justizminister William Barr hatte bereits „schwere Unregelmäßigkeiten“ in der Haftanstalt beklagt. Nun zieht das Ministerium erste Konsequenzen.

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