
Der Anführer der radikalislamischen Terrororganisation Al-Shabaab, Ahmed Abdi Godane, ist nach Angaben der US-Regierung tot. Ermittlungen hätten ergeben, dass der gezielte amerikanische Drohnenangriff auf den 37-jährigen Milizenführer am Montag erfolgreich gewesen sei, teilte das US-Verteidigungsministerium am Freitag mit. Für die Al-Shabaab sei das ein bedeutender symbolischer und operativer Verlust, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.
Al-Shabaab hatte bestätigt, dass Godane alias Mukhtar Abu Zubeyr in dem Konvoi war, der nach einem Treffen der Führungsriege der Gruppe von einer US-Drohne beschossen wurde. Die Terrororganisation meldete sechs Tote, gab aber nicht bekannt, ob auch Godane unter den Toten war. Auch die US-Regierung erklärte zunächst, sie müsse das Ergebnis des Angriffs erst auswerten.
Der Tod Godanes ist ein schwerer Schlag für die Al-Shabaab. Unter seiner Führung schmiedeten die Extremisten ihre Allianz mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida und verübten verheerende Anschläge wie jenen auf das Einkaufszentrum Westgate Mall in Kenias Hauptstadt Nairobi, bei dem im vergangenen September 67 Menschen starben. Bereits 2012 setzten die USA eine Belohnung von bis zu sieben Millionen Dollar für Informationen fest, die zu seiner Festnahme führen.
Die USA haben in den vergangenen Jahren mehrere Luftangriffe in Somalia geflogen. Im Januar wurde ein Geheimdienstoffizier der Al-Shabaab bei einem der Angriffe getötet, im vergangenen Oktober der Sprengstoffexperte der Gruppe.
Die Al-Shabaab beherrscht seit Jahren Teile von Somalia. 2011 wurde die Gruppe von Soldaten der Afrikanischen Union aus der Hauptstadt Mogadischu vertrieben und ist seither vor allem in ländlichen Gegenden aktiv. Vergangene Woche begann eine Militäroffensive gegen die letzten Hochburgen der Gruppe im Süden des Landes. Immer wieder kommt es aber nach wie vor zu Angriffen in Mogadischu sowie im benachbarten Kenia, das sich am AU-Einsatz gegen die Al-Shabaab beteiligt.