Merkel zur Protesten G20-Gipfel zielt auf nachhaltiges Wachstum

Der G20-Gipfel in Hamburg soll nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch den Menschen dienen. Derweil rollt die Protestwelle an.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Protestwelle gegen den G20-Gipfel Quelle: dpa

Bei dem Spitzentreffen kommende Woche werde es nicht einfach nur um Wachstum, sondern um nachhaltiges Wachstum gehen, sagte die Kanzlerin am Sonntag in ihrer wöchentlichen Video-Ansprache. Von einem solchen nachhaltigen Wachstum müssten alle profitieren. Teil davon seien "Klimaschutzabkommen, offene Märkte, verbesserte Handelsabkommen, in denen auch Verbraucherschutz, Sozialstandards, Umweltstandards enthalten sind", sagte Merkel.

Die Entwicklung der Welt werde "mit Sicherheit nicht nachhaltig und inklusiv sein, wenn wir es einfach so machen, wie wir es immer gemacht haben", warnte die Kanzlerin. Das G20-Format sei wegen der Finanzkrise entstanden und habe zunächst Regeln für Finanzmarktprodukte entwickelt. Inzwischen widme man sich aber stärker der gesamten Entwicklung.

Protestwelle rollt an

Merkels Betonung nachhaltiger Ziele fällt zusammen mit den ersten großen Demonstration vor dem G20-Gipfel. Am Sonntag haben sich in Hamburg gut 4000 Menschen versammelt. Die Zahl der Teilnehmer an der Veranstaltung unter dem Motto „Protestwelle“ werde noch steigen, sagte ein Polizeisprecher. Parallel dazu waren bei regnerischem Wetter Boote und Flöße auf der Binnenalster unterwegs. Die Veranstalter hatten Zehntausende Teilnehmer erwartet.

Nach einer rund einstündigen Auftaktveranstaltung zogen die Teilnehmer durch die Innenstadt, um ihrem Ärger unter anderem über die Klima- und Handelspolitik der führenden Staats-und Regierungschefs Luft zu machen. Sie führten Transparente mit Aufschriften wie „Planet Earth first“, „Kohle stoppen“ und „Armut bekämpfen“ mit sich.

Dem Veranstalterbündnis gehören Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzorganisationen, Gewerkschaften, Bürgerrechts- und kirchliche Organisationen an, darunter Greenpeace, BUND, DGB Nord und der Verein Mehr Demokratie. Ihnen gemein ist, dass sie nicht gegen das Treffen der G20 an sich sind, wohl aber gegen deren Politik. Insgesamt sind bis zum Abschluss des Gipfels rund 30 Demonstrationen angekündigt.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 treffen sich am Freitag und Samstag unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen in Hamburg. Bis zu 20.000 Polizisten sollen den Gipfel schützen, gegen den rund 30 Demonstrationen angemeldet sind. Einer der größten Demonstrationszüge soll bereits im Laufe des Sonntags stattfinden. Im Umfeld des Gipfels befürchten die Behörden auch Ausschreitungen. In Sicherheitskreisen hieß es, es sei mit bis zu 10.000 gewaltbereiten Gipfelgegnern zu rechnen, darunter allein bis zu 7000 Anhänger der militanten sogenannten Autonomen-Szene.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%