Messengerdienste Afghanistan sperrt WhatsApp und Telegram

WhatsApp und Telegram sind in Afghanistan gesperrt worden. Die Regierung begründet die Entscheidung mit „Beschwerden über schlechte Qualität“. Grund soll die verstärkte Nutzung der Dienste durch die Taliban sein.

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WhatsApp und Telegram: Afghanistan sperrt Messengerdienste Quelle: Reuters

Kabul Die afghanische Regierung hat die beliebten Messengerdienste WhatsApp und Telegram für 20 Tage gesperrt. Das bestätigte am Freitag der Sprecher des Ministeriums für Kommunikationstechnologie, Nadschib Nangial, am Freitag. Die Entscheidung basiere auf „Beschwerden über schlechte Qualität“.

Afghanistan könnte ein Interesse daran haben, die beiden Dienste zu sperren, weil die radikalislamischem Taliban sie sehr aktiv für ihre Kommunikation untereinander sowie mit Medienvertretern nutzen.

Die Taliban sind seit etwa zwei Jahren in Afghanistan wieder besonders schnell auf dem Vormarsch. Sie haben in den vergangenen Monaten Hunderte Sicherheitskräfte und Zivilisten getötet.

Ein Reporter der Tageszeitung „New York Times“ twitterte, eine Quelle aus dem Ministerium habe bestätigt, dass die Weisung vom Geheimdienst NDS gekommen sei. Der Ministeriumssprecher als auch ein Sprecher des NDS wiesen das zurück.

Die Provider MTN and Salaam Telecom hätten WhatsApp und Telegram schon gesperrt, sagte Nangial. „Die anderen werden das auch bald tun.“ Auf der Facebook-Seite des Ministeriums war die Rede von der Einführung „neuer Technologie“, die helfen solle, Probleme zu vermeiden.

Tatsächlich gab es am Freitag WhatsApp-Ausfälle unter anderem in Pakistan und Indien. Kurze Zeit später funktionierte der Service wieder. Die Weisung aus dem afghanischen Telekom-Ministerium war allerdings laut im Internet verbreiteten Dokumenten schon am Mittwoch erlassen worden.

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