Ministerrat EU-Länder wollen mit neuen Regeln Abbau fauler Kredite erleichtern

In Europa gelten faule Kredite in den Bankbilanzen als großer Hemmschuh für die Branche. Der EU-Ministerrat will dagegen etwas tun, das EU-Parlament muss noch zustimmen.

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Im Euro-Raum war das Volumen der Problemdarlehen in den Bilanzen der großen Banken zuletzt gesunken. Quelle: dpa

Die Regierungen der EU-Länder haben sich auf neue Regeln verständigt, um Banken den Abbau von faulen Krediten zu erleichtern. Geldhäuser sollen einfacher auf Sicherheiten von säumigen Kreditnehmern zugreifen können, wie der Ministerrat am Mittwoch mitteilte. Dabei sollen außergerichtliche Verfahren bevorzugt werden.

Ziel ist, dass Banken beim Abbau ihrer Problemkredite künftig weniger Verluste schreiben. Umgekehrt nehmen die Belastungen für die Schuldner dagegen zu. Das EU-Parlament muss den Regeln noch zustimmen. Die neue Vorgehensweise für außergerichtliche Verfahren soll nur für Geschäftskredite gelten und nicht für Verbraucherdarlehen. Bank und Kreditnehmer müssen das neue Verfahren vorab vereinbart haben.

In Europa gelten die faulen Kredite in den Bankbilanzen nach wie vor als großer Hemmschuh für die Branche. Denn diese drücken auf die Erträge und machen Geldhäuser bei der Vergabe neuer Darlehen tendenziell vorsichtiger.

Im Euro-Raum war das Volumen der Problemdarlehen in den Bilanzen der großen Banken zuletzt weiter gesunken. Ende Juni waren es nach Daten der bei der EZB angedockten Bankenaufsicht noch rund 562 Milliarden Euro nach 587 Milliarden zum Ende des ersten Quartals. Im Herbst 2014 hatten die Institute noch rund eine Billion Euro an notleidenden Krediten aufgetürmt.

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