Mit Hilfe des Irans Erdogan will Kurden im Nordirak Ölhahn zudrehen

Der türkische Präsident plant, Öllieferungen aus dem Kurdengebiet im Nordirak zu unterbinden. Unterstützt werden soll er vom Iran und von der Regierung in Bagdad. Sie verbindet die Sorge um separatistische Tendenzen.

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Am Mittwoch besuchte der türkische Präsident den Iran und sein geistliches Oberhaupt Ali Chamenei. Quelle: AP

Ankara Die Türkei wird nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan gemeinsam mit dem Iran und der Regierung in Bagdad die Öllieferungen aus dem Kurdengebiet im Nordirak unterbinden. Es handle sich um eine Vergeltungsmaßnahme für das Unabhängigkeitsvotum der irakischen Kurden, sagte Erdogan am Donnerstag vor Journalisten auf dem Rückflug von seinem Besuch im Iran. Er kritisierte zudem, dass das Referendum im September auch in die Ölstadt Kirkuk abgehalten wurde. Die Kurden verfügten dort über keinerlei Legitimität. Kirkuk liegt nicht in der autonomen Region Kurdistan, allerdings leben dort überwiegend Kurden.

Sowohl der Iran als auch die Türkei grenzen an den Irak. Die Regierungen der beiden Länder sind wegen der Entwicklungen im Nordirak alarmiert und haben Truppen in die Grenzregion verlegt. Sie befürchten, dass auch bei ihnen separatistische Tendenzen der kurdischen Minderheiten befeuert werden könnten. Sie haben damit gedroht, wie die irakische Zentralregierung in Bagdad Wirtschaftssanktionen gegen die Kurdenregion im Irak zu verhängen. Zudem haben sie mit Militärübungen an ihren jeweiligen Grenzen zum Nordirak begonnen, an denen auch irakische Truppen beteiligt sind. Die Kurden haben derweil für den 1. November Präsidenten- und Parlamentswahlen angesetzt.

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