Montenegro Parlament beschließt Nato-Beitritt

Montenegro wird als 29. Mitglied der Nato beitreten. Das montenegrinische Parlament stimmte dem entsprechenden Antrag mehrheitlich zu. Besonders Russland setzt sich gegen eine Mitgliedschaft des kleinen Adriastaates ein.

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Das Parlament von Montenegro hat den Nato-Beitritt beschlossen. Das kleine Land an der Adria verhandelt auch über einen EU-Beitritt. Quelle: Reuters

Podgorica Nach grünem Licht aus den USA hat das Parlament des kleinen Adriastaates Montenegro beschlossen, als 29. Mitglied der Nato beizutreten. 46 von 81 Abgeordneten stimmten am Freitag in der historischen Hauptstadt Cetinje für die Mitgliedschaft in dem Militärbündnis. Die Opposition, die vor dem Parlament gegen den Beitritt demonstrierte, blieb der Abstimmung fern.

Der Beschluss sei eine „historische Entscheidung“, sagte Regierungschef Dusko Markovic vor der Abstimmung. „Die Nato ist wie die EU zum Garant für Frieden und Stabilität geworden sowie die Basis für wirtschaftliche und gesellschaftliche Prosperität.“ Montenegro, das nur 620 000 Einwohner besitzt, verhandelt auch mit Brüssel über einen EU-Beitritt.

Russland hatte lange versucht, den Nato-Beitritt Montenegros zu verhindern. Als das nichts fruchtete, machte sich der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu über das neue Mitglied lustig: „Das militärische Potenzial Podgoricas ist gleich Null“, behauptete er. In der Tat umfasst die Armee des Landes nur etwa 8000 Soldaten. Allerdings sind die Adriahäfen des Landes militärisch von Bedeutung.

Russische Oligarchen hatten in den letzten Jahren zu teils horrenden Preisen große Teile der pittoresken montenegrinischen Küste aufgekauft. Auch die größten Industriebetriebe des Landes waren zeitweise in russischer Hand. Inzwischen versucht Moskau, seine Landsleute vom Urlaub in diesem traditionellen Reiseland abzuhalten. Die Russen bilden mit Abstand die größte Gruppe unter ausländischen Gästen. Zuletzt hatte Moskau den Weinimport aus Montenegro verboten, weil der Rebensaft angeblich mit Pestiziden verseucht sei.

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