Myanmar Proteste gehen trotz Razzien gegen Anhänger Suu Kyis weiter

In der Nacht hatten Polizei und Militär Razzien gegen Mitglieder von Suu Kyis Partei durchgeführt. Trotzdem gehen Hundertausende Menschen auf die Straße.

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Trotz nächtlicher Razzien gegen Anhänger der entmachteten Regierungschefin Aung San Suu Kyi reißen die Proteste in Myanmar nicht ab. Auch am Sonntag gingen landesweit Hunderttausende Militärputschgegner auf die Straßen, wie örtliche Medien berichteten.

In der Nacht zuvor hatten Polizei und Militär in Yangon (früherer Name: Rangun) Razzien gegen Mitglieder von Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) durchgeführt, wie Vertreter der Partei sagten. Dabei habe es Festnahmen gegeben. Ein Parteimitglied aus Yangon sei später tot gewesen, schrieb der NLD-Abgeordnete Sithu Maung bei Facebook. Die Todesursache war zunächst unklar.

Die Sicherheitskräfte gingen Zeugenberichten zufolge in Yangon gegen Aktivisten und Protestanführer vor. Bei den Razzien seien Schüsse abgefeuert worden. Angaben zu Opfern gab es in dem Zusammenhang zunächst nicht.

Bei den Protesten in Mandalay gedachten Zehntausende Menschen am Sonntag der bisherigen Opfer des Widerstands, wie örtliche Medien berichteten. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren allein am Mittwoch mindestens 38 Menschen bei Protesten gegen den Militärputsch im früheren Birma ums Leben gekommen, als die Polizei mit scharfer Munition auf Protestierende schoss.

Die Zahl könnte weiter steigen, weil viele Menschen teils schwer verwundet wurden. Am 1. Februar hatte das Militär gegen die faktische Regierungschefin Suu Kyi geputscht. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November mit klarem Vorsprung gewonnen. Seit dem Umsturz hat es immer wieder Massenproteste in Myanmar gegeben. Das Militär hat zuletzt mit zunehmender Härte versucht, den Widerstand zu brechen.

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