Nach Angriff in Syrien Laut Lawrow zerstören westliche Militärschläge den Rest an Vertrauen

Ob in Syrien oder im Fall Skripal: Der Westen habe erst Strafmaßnahmen eingeleitet und danach Beweise gesucht, kritisiert Russlands Außenminister.

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Der Außenminister beteuert, dass Russland nichts mit dem mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Duma zu tun gehabt habe. Quelle: dpa

London Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht den Rest an Vertrauen zwischen Moskau und dem Westen durch die Militärschläge auf Syrien schwinden. „Wir verlieren die letzten Überbleibsel an Vertrauen“, sagte Lawrow der BBC in einem Interview am Montag. Der Westen handle nach einer „sehr merkwürdigen Logik“.

Sowohl im Fall des vergifteten Ex-Agenten Sergej Skripal als auch hinsichtlich des mutmaßlichen Giftgasangriffs in Syrien seien zuerst Strafmaßnahmen eingeleitet und dann Beweise gesucht worden.

Es gebe aber weiterhin funktionierende Kanäle zur Konfliktlösung zwischen dem russischen und dem US-Militär in Syrien. Eine direkte Konfrontation sei nicht in Sichtweite gewesen.

Lawrow beteuerte, Russland habe sich nicht an dem Ort des mutmaßlichen Giftgasangriffs im syrischen Duma zu schaffen gemacht. Der Angriff habe jedoch nie stattgefunden. „Was sich abgespielt hat, war eine inszenierte Sache“, sagte Lawrow. London zufolge verhindern Damaskus und Moskau, dass das Ermittler-Team der Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) nach Duma kommt.

Die EU-Staaten Großbritannien und Frankreich hatten in der Nacht zum Samstag gemeinsam mit den USA Ziele in Syrien angegriffen. Die Länder reagierten damit nach eigener Darstellung auf den mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg, für den sie Präsident Baschar al-Assad verantwortlich machen.

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