Nach Anschlag mit Nowitschok Nervengift in Salisbury laut Experten wohl noch gefährlich

Von dem Nervengift Nowitschok könnten weiter gefährliche Mengen am Ort des Anschlags auf Ex-Agent Skripal kursieren. Mehrere Orte werden kontaminiert.

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Die Behörden haben inzwischen mit der Dekontamination von neun Orten in Salisbury begonnen - darunter sind zwei Notaufnahmen. Quelle: AP

London Experten des britischen Umweltministeriums zufolge könnten sich weiterhin gefährliche Mengen des Nervengifts Nowitschok an bestimmten Orten in Salisbury befinden. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eine Informationsveranstaltung für Bürger am Donnerstagabend.

Am 4. März waren der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der englischen Kleinstadt bewusstlos aufgefunden worden. Den britischen Behörden zufolge wurden die beiden mit einer geringen Menge des Nervengifts Nowitschok in flüssiger Form vergiftet. Spuren davon wurden an verschiedenen Orten entdeckt, die der 66-Jährige und seine 33-jährige Tochter besucht hatten. Die höchste Konzentration wurde am Wohnhaus des Ex-Spions festgestellt. Es könne aber noch weitere „Hotspots“ an „sehr bestimmten Plätzen“ innerhalb dieser Orte geben, sagte ein Experte PA zufolge.

Die Behörden haben inzwischen mit der Dekontamination von neun Orten in Salisbury begonnen - darunter sind zwei Notaufnahmen, eine Polizeistation und zwei Lokale. Die aufwendigen Arbeiten könnten Monate dauern, hatte es geheißen.

Julia Skripal wurde inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und befindet sich an einem sicheren Ort. Ihr Vater wird weiter in der Klinik behandelt. Auch er soll sich auf dem Weg der Besserung befinden.

London bezichtigt Moskau, hinter der Tat zu stecken. Der Kreml weist das zurück. Das Attentat löste eine schwere Krise aus. Zahlreiche Diplomaten wurden auf beiden Seiten ausgewiesen. Die russische Botschaft in London kündigte für Freitag eine Pressekonferenz an.

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