Nach dem Brexit-Votum Cameron gibt auch Parlamentssitz auf

Ausstieg auf Raten: Nach der Brexit-Schlappe tritt David Cameron erst als Premierminister zurück. Jetzt gibt er auch seinen Parlamentssitz auf – aus einem überraschenden Grund.

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Nach dem Brexit-Votum ist David Cameron als Premierminister zurückgetreten. Nun gab er bekannt, dass er seinen Parlamentssitz aufgibt. Quelle: AFP

London Nach der Niederlage beim historischen Brexit-Referendum gibt Ex-Premierminister David Cameron überraschend auch seinen Sitz im britischen Parlament auf. Seine Entscheidung gelte mit sofortiger Wirkung, sagte Cameron am Montag. Er wolle nicht von der Politik der neuen Premierministerin Theresa May ablenken, sagte der 49-jährige Konservative zur Begründung.

Cameron war kurz nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union zurückgetreten, hatte aber erklärt, seinen Wahlkreis in Oxfordshire bis zu den nächsten Wahlen 2020 vertreten zu wollen.

„Es ist nicht möglich, als ehemaliger Premierminister ein normaler Hinterbänkler zu sein“, sagte Cameron, der von 2010 bis Mitte Juli Chef in Downing Street 10 war. Seine weitere Anwesenheit im Unterhaus würde von der Politik der neuen Regierung ablenken. Jetzt müsse er sich ein „Leben außerhalb von Westminister aufbauen“, meinte Cameron.

Cameron hatte sich jahrelang für das historische EU-Referendum am 23. Juni eingesetzt und für den Verbleib Großbritanniens in der Gemeinschaft gekämpft. Die Entscheidung der Briten zum Austritt gilt daher auch als seine persönliche Niederlage.

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