Nach Erdbeben in Japan Atomaufsicht hält Kraftwerke für sicher

Nach den schweren Erdbeben in Japan sieht die Atomaufsicht keinen Grund zur Schließung einzelner Kernkraftwerke. Und das, obwohl ein Werk nur rund 120 Kilometer vom Zentrum der Beben entfernt liegt.

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Vor fünf Jahren erschütterte ein schweres Erdbeben Japan. Es löste einen Tsunami und die Atomkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima aus. Quelle: dpa

Tokio Die japanische Atomaufsicht sieht ungeachtet der Serie schwerer Erdbeben keinen Grund zur Schließung von Kernkraftwerken. Die Situation werde aber genau beobachtet, erklärte Behördenchef Shunichi Tanaka am Montag.

Für die Anlage Sendai mit zwei Reaktoren lägen keine Sicherheitsbedenken vor. Diese ist etwa 120 Kilometer entfernt von Kumamoto, dem Zentrum der schweren Erdbeben, bei denen mehr als 40 Menschen ums Leben kamen und die Infrastruktur beschädigt wurde.

Auch die Kernkraftwerke Sendai mit zwei und Ikata mit vier Reaktoren würden weiter genau beobachtet. Beide liegen ebenfalls weniger als 200 Kilometer entfernt von Kumamoto und werden von den Konzernen Kyushu beziehungsweise Shikoku betrieben.

2011 führten Erdbeben und ein anschließender Tsunami zur Atomkatastrophe von Fukushima. Alle Atomanlagen wurden damals vom Netz genommen. Sendai ging im vergangenen August mit einem Reaktor wieder in Betrieb, im Oktober folgte der zweite.

Ministerpräsident Shinzo Abe und die Industrie halten Kernkraftwerke für notwendig, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Der Import von Kohle und Flüssiggas zur Stromproduktion kommt das rohstoffarme Land teuer zu stehen.

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