Nach Explosionskatastrophe Libanons designierter Premier Adib scheitert mit Regierungsbildung

Adib ist mit der Bildung einer Regierung gescheitert. Der 48-Jährige wollte vom libanesischen Konfessionsproporz abweichen, konnte sich aber nicht durchsetzen.

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Der bisherige Botschafter des Libanons in Deutschland ist mit der Regierungsbildung gescheitert. Quelle: dpa

Libanons designierter Premierminister Mustafa Adib hat den Auftrag für die Bildung einer neuen Regierung zurückgegeben. Das habe Adib Libanons Präsident Michel Aoun bei einem Treffen im Präsidialpalast mitgeteilt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur NNA am Samstag.

Die libanesische Regierung hatte nach der Explosionskatastrophe am 4. August mit mehr als 190 Toten und mehr als 6000 Verletzten ihren Rücktritt erklärt. Präsident Aoun beauftragte danach den 48 Jahre alten Adib mit der Regierungsbildung. Die Regierungsbildung hatte sich trotz der schweren Wirtschaftskrise und der Folgen der Explosionskatastrophe im Hafen von Beirut verzögert.

Viele Regierungsposten im Libanon werden nach einem Proporzsystem unter den verschiedenen Konfessionen vergeben. Adib wollte Schlüsselressorts an Experten vergeben und keine Rücksicht auf Konfessionen nehmen.

Der Libanon leidet seit Monaten unter einer der schwersten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Die Corona-Pandemie und die Explosion in Beirut haben die Lage weiter verschärft.

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