Nach Falschaussage Südafrikas Finanzminister Nene tritt zurück

Südafrikas Finanzminister hat über seine Kontakte zu einer unter Korruptionsverdacht stehenden Unternehmerfamilie gelogen. Jetzt muss er gehen.

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Südafrikas Ex-Finanzminister Nhlanhla Nene wurde von Märkten und Investoren geschätzt. Quelle: Reuters

Kapstadt Südafrikas Finanzminister Nhlanhla Nene hat seinen Rücktritt erklärt. Er ziehe damit im Interesse guter Regierungsführung die Konsequenz aus seinen Fehlentscheidungen, sagte Präsident Cyril Ramaphosa am Dienstag. Der frühere Zentralbankchef Tito Mboweni werde ihm als Finanzminister nachfolgen, so Ramaphosa.

Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der angesehene Minister Nene die Unwahrheit bezüglich seiner Kontakte zu einer unter Korruptionsverdacht stehenden Unternehmerfamilie gesagt hatte.

Der Rücktritt kommt für die am meisten entwickelte Volkswirtschaft des Kontinents jedoch zur Unzeit: Nene sollte noch im Oktober den neuen Haushalt vorstellen. Zudem ist das zum Brics-Club der führenden Schwellenländer gehörende Land erstmals seit 2009 wieder in eine Rezession gerutscht. Auch die Landeswährung verlor zuletzt an Wert.

Nene ist ein Korruptionsskandal zum Verhängnis geworden, der Südafrika seit vergangenem Jahr erschüttert. Im Zentrum steht die Unternehmerfamilie Gupta, die als enge Freunde des damaligen Präsidenten Jacob Zuma galten. Sie sollen von Staatsaufträgen profitiert und Einfluss auf Zumas Politik genommen haben.

Nene wird keine Bereicherung oder dergleichen vorgeworfen. Ihm wurde zum Verhängnis, dass er Treffen mit den Guptas geleugnet hatte. Der von Märkten und Investoren geschätzte Nene war bereits unter Zuma Finanzminister, wurde jedoch Ende 2015 offenbar auf Druck der Guptas entlassen und durch einen Hinterbänkler ersetzt. Börse und Währung krachten darauf ein, weswegen Zuma einen neuen Minister ernannte.

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