Nach Jamaika-Aus Tsipras rät Schulz zu Koalitionsgesprächen

Bei einem Telefonat hat der griechische Regierungschef Tsipras Martin Schulz geraten, mit der CDU/CSU Koalitionsverhandlungen zu beginnen. Schulz solle für die Mehrheit des Volkes kämpfen, soll Tsipras gesagt haben.

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Athen Der linke griechische Regierungschef Alexis Tsipras hat dem SPD-Vorsitzenden Martin Schulz geraten, in Koalitionsverhandlungen mit der Union einzutreten. Wie es aus Regierungskreisen in Athen am Freitag weiter hieß, habe Tsipras betont, dass die Stabilität in Deutschland wichtig für ganz Europa sei. Beide Politiker hätten miteinander telefoniert.

Die „echte linke und progressive Haltung“ sei, nicht auf die Reinheit seiner eigenen Positionen zu bestehen. Stattdessen sollte man für greifbare Änderungen zugunsten der Mehrheit des Volkes kämpfen, soll Tsipras gesagt haben. „Wenn Du (Schulz) das jetzt erreichen kannst, dann sollte vielleicht diese Chance nicht verpasst werden“, zitierten Regierungskreise in Athen Tsipras.

Tsipras habe sich zudem besorgt darüber geäußert, dass eine lange mögliche politische Unsicherheit in Deutschland negative Auswirkungen auch auf die notwendigen Reformen in der EU und der Euro-Zone haben könnte.

Tsipras hatte nach seinem ersten Wahlsieg Anfang 2015 nach einer sechsmonatigen radikal-linken Politik mit ständigen Ablehnungen der Sparprogramme im Sommer 2015 eingelenkt. Damit sein Land in der Euro-Zone bleiben kann, setzt er eines der härtesten Sparprogramme seit Ausbruch der schweren Finanzkrise in Griechenland im Jahr 2010 um. Tsipras stützt sich dabei auf einen kleinen rechtspopulistischen Koalitionspartner und Mehrheitsbeschaffer, die Partei der Unabhängigen Griechen (Anel-Partei).

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