
Washington Nach ihrem Erfolg bei der Kongresswahl wollen die US-Demokraten die großen Banken des Landes genauer unter die Lupe nehmen. Die Abgeordnete Maxine Waters, die im Januar den Vorsitz im Bankenausschuss des Repräsentantenhauses übernehmen dürfte, sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag, sie wolle, dass die Chefs der Geldhäuser vor dem Gremium über ihre Geschäfte berichten.
„Ich denke, es ist legitim, dass die Vorstandsvorsitzenden hierherkommen und aussagen, was in ihren Banken vor sich geht.“ Waters gilt als scharfe Kritikerin von Großbanken wie Goldman Sachs, JPMorgan und Citigroup und plant, die Aufsicht über die Institute in ihrer neuen Rolle zu verstärken.
Die Republikaner von Präsident Donald Trump hatten die nach der Finanzkrise verschärfte Regulierung der Bankenbranche wieder gelockert. Bei der Wahl am Dienstag hatten sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten verloren.
Noch nicht entschieden hätten die Demokraten, ob sie ihre größere Macht in der Kongresskammer nun für stärkeren Druck auf die Deutsche Bank nutzen werden, um die seit längerem geforderte Auskunft über die Geschäftsbeziehungen zu Trump zu erhalten, sagte Waters.
„Wir wissen nicht, ob wir vorladen werden oder nicht. Wir werden zu diesem Zeitpunkt keine Drohung aussprechen.“ In der Vergangenheit hatten die Demokraten wegen angeblicher Verbindungen von Trump nach Russland mehrfach Auskunft über die Kredite der Deutschen Bank und anderer Institute an den Präsidenten verlangt.
Auch forderten sie mehr Informationen über die Rolle der Bank bei einem Geldwäsche-Skandal in Russland.
Trump, der vor seinem Wechsel in die Politik als Immobilienunternehmer tätig war, hat seit Jahren Kredite bei der Deutschen Bank laufen. Bislang hat das Geldhaus mit Verweis auf das Bankgeheimnis jede Auskunft verweigert.