Nach Namensstreit Griechisches Parlament stimmt Mazedoniens Nato-Beitritt zu

Griechenland hat dem Wunsch Mazedoniens der Nato beizutreten zugestimmt. Damit wird das Land nun auch offiziell als Nordmazedonien bezeichnet.

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Mit 153 gegen 140 Stimmen wurde das Nato-Beitrittsprotokoll angenommen, dem auch noch die anderen Bündnismitglieder zustimmen müssen. Quelle: dpa

Athen Das griechische Parlament hat am Freitagabend dem Beitrittswunsch des Nachbarlandes Mazedonien zur Nato zugestimmt. Mit 153 gegen 140 Stimmen wurde das Nato-Beitrittsprotokoll angenommen, dem auch noch die anderen Bündnismitglieder zustimmen müssen.

Das griechische Votum besiegelt auch, dass die frühere jugoslawische Republik künftig Nordmazedonien heißen wird. Die Parlamente beider Länder haben das Namensabkommen, bei dem es um historische, kulturelle und nationale Identitäten geht, bereits ratifiziert.

Skopje muss die Namensänderung nun noch formell umsetzen. Der mazedonische Regierungssprecher Mile Boshnjakovski sagte der Nachrichtenagentur AP, Skopje werde „in den nächsten Tagen“ die Vereinten Nationen, ihren Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen die Namensänderung mitteilen.

Seit der 1991 erreichten Unabhängigkeit der früheren jugoslawischen Republik lagen Skopje und Athen über die Namensfrage im Streit, auch weil die angrenzende griechische Provinz Makedonien heißt. Athen blockierte Mazedoniens Zugang zu EU und Nato.

„Ich möchte gerne noch einmal Nordmazedonien willkommen heißen, ein Land, das friedlich gegenüber Griechenland ist, ein Land, das ein Unterstützer - und nicht ein Widersacher - unserer Anstrengungen für Sicherheit, Stabilität und Kooperation in der weiteren Region ist“, sagte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras vor der Abstimmung.

„Es ist eindeutig im griechischen Interesse, den europäischen Kurs all seiner Nachbarn zu fördern, nicht nur Nordmazedoniens - und nicht den Einfluss dritter Kräfte in der Nachbarschaft mit anderen Bestrebungen.“ Der konservative Oppositionsführer Kyriakos Mitsotakis sagte, die Opposition stimme gegen das Beitrittsprotokoll, weil es der finale Akt einer schädlichen Vereinbarung sei.

Gegen den Namens-Deal hatte es große Demonstrationen in Griechenland gegeben; in Umfragen lehnten ihn mehr als zwei Drittel der Befragten ab.

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