Nach Präsidentschaftswahl Russland hofft auf bessere Beziehungen zur Ukraine

Regierungschef Medwedew hofft auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Staaten. Besonders im Osten der Ukraine ist die Lage schwierig.

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Der russische Regierungschef hofft auf eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine. Quelle: dpa

Moskau Russland hat nach dem Sieg des Komikers Wolodymyr Selenskyj bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Ukraine die Hoffnung auf bessere Beziehungen zu dem Nachbarland geäußert. Es gebe die Chance auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit, schrieb der russische Regierungschef Dmitri Medwedew am Montag bei Facebook. „Was dafür nötig ist? Ehrlichkeit. Und notwendig ist auch eine pragmatische und verantwortungsvolle Herangehensweise“, meinte Medwedew.

Das Ergebnis der Wahl vom Sonntag zeige den Wunsch der Menschen, die Probleme in der Ukraine mit einem neuen Zugang in Angriff zu nehmen. Selenskyj siegte nach Auszählung fast aller Wahlzettel mit 73 Prozent der Stimmen. Der 41 Jahre alte Fernsehstar erzielte damit das mit Abstand beste Ergebnis in der Geschichte der Präsidentenwahlen in der unabhängigen Ukraine. Amtsinhaber Petro Poroschenko kam auf rund 24 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission in Kiew mitteilte. Viele Stimmzettel waren ungültig.

Die Lage in der Ex-Sowjetrepublik sei schwierig - besonders im Osten des Landes, schrieb Medwedew mit Blick auf den Krieg im Donbass. Dort kämpfen ukrainische Regierungstruppen gegen aus Russland unterstützte Separatisten in Teilen der Regionen Donezk und Luhansk. Medwedew empfahl der neuen Führung in Kiew, die Probleme des Landes mit gesundem Menschenverstand anzugehen - und mit Rücksicht auf die tiefe Verbundenheit des russischen und ukrainischen Volkes.

„Nur auf dieser Grundlage kann die wirtschaftliche Zusammenarbeit wieder belebt werden“, meinte Medwedew. Und so könnten auch die schweren sozialen Probleme von Millionen Ukrainern gelöst werden. Selenskyj hatte wie Poroschenko betont, eine Mitgliedschaft der Ukraine in der EU und in der Nato anzustreben.

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