Nach Protesten Israel baut Metalldetektoren am Tempelberg wieder ab

Mit dem Aufbau von Metalldetektoren vor dem Tempelberg in Jerusalem hat Israel für Spannungen im Nahen Osten gesorgt. Im Laufe der Nacht wurden die Kontrollpunkte wieder abgebaut. Zuvor gab es erneut heftige Konflikte.

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Jerusalem Israel hat die umstrittenen Metalldetektoren an den Zugängen zum Tempelberg in Jerusalem wieder entfernt. Polizisten hätten die Tore im Verlauf der Nacht abgebaut, bestätigte Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Dienstag. Vorausgegangen waren Proteste der Palästinenser sowie internationale Vermittlungsbemühungen.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Die Palästinenser lehnen jegliche Änderungen des Status quo ab, darunter auch Überwachungskameras, die Israel am Sonntag angebracht hatte. Die Aufstellung der Metalldetektoren hatte Palästinenser und Teile der muslimischen Welt in Wut versetzt und Unruhen ausgelöst, bei denen vier Palästinenser getötet wurden.

Israel hatte die Kontrollmaßnahmen verschärft, nachdem am 14. Juli drei arabische Attentäter zwei israelische Polizisten erschossen hatten. Die Angreifer wurden getötet. Das israelische Sicherheitskabinett entschied jetzt, die Metalldetektoren durch fortschrittliche technologische Kontrollgeräte zu ersetzen, wie das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Zuvor hatte der jordanische König Abdullah II. Netanjahu gedrängt, die Detektoren abzubauen und so die Krise zu lösen. In der Nacht zu Dienstag kam es zu Konfrontationen zwischen mehreren Hundert Palästinensern und Polizeikräften im Bereich des Löwentors am Tempelberg, wie die Nachrichtenseite „ynet“ berichtete. Gläubige Muslime weigerten sich weiterhin, den Tempelberg zu betreten. 

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