




Russland hatte seinen engen Verbündeten Syrien zur Vernichtung seiner Chemiewaffen aufgefordert. Die UN-Vetomacht rufe die Führung in Damaskus auch zu einem vollwertigen Beitritt zur Chemiewaffenkonvention auf. Russland will seinen Einfluss auf Syriens Präsident Baschar al-Assad nutzen, um einen Militärschlag der USA zu verhindern. Außenminister Sergej Lawrow sagte am Montag in Moskau, er wolle die Regierung in Damaskus dazu drängen, ihr Chemiewaffenarsenal unter internationale Kontrolle zu stellen, wenn sich dadurch Angriffe verhindern ließen. Seinem syrischen Kollegen Walid al-Mualem habe er dies bereits vorgeschlagen. Er hoffe auf eine rasche und positive Antwort. Russland ist einer der engsten Verbündeten der syrischen Führung und hat das Land regelmäßig mit Waffen beliefert.
US-Außenminister John Kerry hatte wenige Stunden zuvor in London gesagt, Assad könne einen US-Militärschlag noch vermeiden, wenn er innerhalb der nächsten Woche alle Chemiewaffen an die internationale Staatengemeinschaft übergebe. Später erklärte sein Ministerium aber, dies sei "rhetorisch" gemeint gewesen. Wenn Assad dies wollte, hätte er es längst getan.
Die US-Regierung dringt auf einen Militärschlag gegen Syrien als Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz, bei dem nach amerikanischen Angaben mehr als 1400 Menschen ums Leben kamen. Assad hat wiederholt die Vorwürfe zurückgewiesen, hinter einem solchen Angriff zu stecken.