Nach Skandal um Staatsfonds Singapur will Kampf gegen Geldwäsche forcieren

In dem Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verschwanden Milliarden Dollar. Jetzt will Singapurs Notenbank MAS die Lehren daraus ziehen. Dafür will sie mit der Finanzbranche zusammenarbeiten.

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Gegen den Fonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) laufen in mehreren Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. Quelle: dpa

Singapur Singapurs Notenbank MAS verstärkt nach dem Korruptionsskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB den Kampf gegen Geldwäsche. Die auch für die Überwachung der Geldinstitute zuständige Zentralbank werde strenge Untersuchungen einleiten und gegen betrügerische Finanzfirmen rasch vorgehen, kündigte der Geschäftsführer der Monetary Authority of Singapore (MAS), Ravi Menon, am Montag an. „Es gibt keinen Zweifel, die jüngsten Ermittlungsergebnisse haben unsere Reputation als sauberes und verlässliches Finanzzentrum beschädigt.“ Die MAS sei entschlossen, das Problem zu beheben und arbeite mit der Finanzbranche zusammen.

Gegen den Fonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) laufen in mehreren Ländern Geldwäsche-Untersuchungen. In Singapur beschlagnahmten die Behörden Vermögen von 240 Millionen Singapur-Dollar (175 Millionen Franken, 161 Millionen Euro). Der Skandal hat auch internationale Banken erfasst. So erklärten die Behörden vergangene Woche, bei der Schweizer Großbank UBS, der britischen Standard Chartered und dem lokalen Institut DBS habe es unter anderem Versäumnisse bei der Überwachung von Transaktionen gegeben.

Die MAS werde möglicherweise bei größeren Geldwäsche-Vorfällen künftig die Namen der involvierten Institute nennen, sagte Menon. Bei anderen Vergehen hatte die Behörde bislang solche Untersuchungen nicht öffentlich gemacht. In den Jahren 2013 bis 2016 hatte die MAS 608 Finanzfirmen inspiziert – sechs Mal so viel wie im Zeitraum 2010 bis 2013.

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