
Spanien strebt den Vorsitz in der Eurogruppe an. Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte am Sonntag, sein Land sei „sehr interessiert“ daran, den Posten zu übernehmen. Damit machte er sich für seine Wirtschaftsministerin Nadia Calviño stark, die Spanien in der Gruppe der Finanzminister der Eurozone repräsentiert. Sanchez bezeichnete es als „Ehre“, dass Calviño als eine Favoritin für das Amt gehandelt werde.
Die Euro-Staaten suchen einen neuen Eurogruppen-Vorsitzenden, weil Amtsinhaber Mario Centeno sich zurückziehen wird. Centeno hatte zuletzt seinen Rücktritt als portugiesischer Finanzminister angekündigt und strebt damit auch keine weitere Amtszeit als Eurogruppen-Chef an.
Calviño werden gute Chancen attestiert. Mehrere deutsche Regierungsvertreter sagten jüngst der Nachrichtenagentur Reuters, die Spanierin sei eine starke Kandidatin, mit der Deutschland gut leben könnte. In Brüssel hieß es, Calviño gehöre zu den Favoriten.
Der Eurogruppen-Vorsitzende organisiert die monatlichen Beratungen der Finanzminister und lotet Kompromisse in Streitfragen aus. Mit der Sozialdemokratin Calviño an der Spitze würde erstmals eine Frau die Geschicke der 19 Euro-Länder koordinieren.